08:00 Wolfgangs Nachbarin Asta kommt mit Wolfgang und bringt uns nach Winden. Die Strecke zwischen Kandel und Winden ist wegen eines Unfalls zerstört. Als wir in Winden ankommen sehen wir gerade einen Zug wegfahren. Unser fahrplanmäßiger Zug fällt aus. Damit müssen wir noch 45 Minuten auf den nächsten warten. Dann reibungslos nach Schifferstadt., aber dort fällt der Anschlusszug ebenfalls aus und wir müssen noch einmal 40 Minuten warten bis wir endlich in Richtung Speyer starten können.
Unterwegs treffen wir ein junges Paar, das ebenfalls auf dem Jakobswegs laufen möchte. Allerdings die Südroute. An der Jakobsstatue in Speyer, in Sichtweite des Speyerer Doms, machen wir gegenseitig Fotos. Dann um 11:00 starten wir endlich unsere Wanderung.
Natürlich waren wir mit unseren Gedanken bei der Beerdigung unseres Kameraden Alfred Weber, der Initiator unseres Männertreffs der zum gleichen Zeitpunkt in Kandel beerdigt wird.
Das erste Problem ist das finden der Jakobsweg Markierung. Nach einigem Fragen und vertrauensvollem Weitergehen entdeckt Wolfgang die erste Muschel am Straßenschild der Holzstraße, welche sich entlang des Speyerbachs zieht. Mit Gottvertrauen und Zuversicht finden wir immer wieder die weiterführenden Wegmarkierungen.
In Lachen-Speyerdorf, 8 km vor unserem Tagesziel machen wir in einem Bistro eine Trinkpause. Während wir unter dem Sonnenschirm unseren erste Sommerschorle und weitere Getränke genossen, brachte ein kurzer heftiger Schauer ein wenig Abkühlung. Die Straßen dampfen.
Wir brachen danach gestärkt, in der zwar etwas abgekühlten aber tropisch feuchten Luft, wieder Richtung Neustadt auf. An der Stadtgrenze von Neustadt kommen wir an einer Bushaltestelle vorbei und beschlossen daraufhin dass wir aufgrund von Blasen und körperlicher Erschöpfung besser mit dem Bus zum Hauptbahnhof fahren. Ich hole mir in einer naheliegenden Apotheke in der Innenstadt Blasenpflaster und Schmerztabletten während Wolfgang in der Bahnhofsgaststätte seinen Blutzuckerspielgel mit Cola und einem Stück Kuchen aufpäppelt.
Mit einem Taxi lassen wir uns zur Jugendherberge hochfahren und benutzen den Aufzug um in unser Zimmer im 3ten Stock zu kommen. Wir gehen auch nicht zum Essen nach unten, sondern essen direkt im Zimmer von den Vorräten die ich mitgebracht habe. Nun sehen wir schon wieder etwas entspannter dem morgigen Tag und der weiteren Tour entgegen.
Nach dem Abendessen gehen wir direkt ins Bett.
07:26 Uhr aufwachen im Doppelstockbett im Zimmer 210 der Jugendherberge Neustadt, das im dritten Stock liegt.
Wir haben beide 10 Stunden durchgeschlafen. Ich ab 20:40 sogar 10:43 Stunden, laut meiner Fitnessuhr. Ohne ein Mal den Schlaf durch einen Toilettengang zu unterbrechen. Der Schlaf hat uns gut regeneriert. Wir gehen sogar zu Fuß über die Treppe in den Speisesaal nach unten ins Untergeschoss. Im Aufzug mit der Taste {-1} zu erreichen.
Auf der Suche nach unserem Platz stellen wir fest: „Alles reserviert“. Hm, wie das? Auf der Suche nach einem nicht reservierten Platz, finden wir den uns zugewiesenen Tisch rechts hinten. Herr Swiateck steht auf einem Reservierungsschild. Also müssen wir nicht mehr weitersuchen. Der Frühstücksraum ist gut besucht und das Frühstücksbuffet gut bestückt. Selbstbedienung, aber es ist alles da, was man sich wünschen kann. Wir langen ordentlich zu, ich nehme noch ein angebotenes Lunchpaket mit und mit gefüllten Wasserflaschen machen wir uns auf den Weg.
Halt! - Erst noch mit der elektrischen Zahnbürste die Zähne geputzt. Es gibt halt Dinge, da fährt die Eisenbahn drüber, wie man so schön sagt. Da gehört elektrisches Zähneputzen bei mir dazu.
Aus der Jugendherberge heraus ist auf gerade ansteigender Straße sofort eine Jakobsmuschel an einer Laterne zu erkennen. Keine 30m weiter die Nächste und wieder Eine und wieder Eine. Die gelben Muscheln auf blauem Grund sind omnipräsent. Am Ende des Anstiegs geht es nach rechts, wo im Hintergrund das Herz-Jesu-Kloster zu sehen ist. Wir sehen ein Schild, dass dort auch Übernachtungen möglich sind. Also das nächste Mal Übernachtung im Herz-Jesu-Kloster. Durch diesen Anstieg haben wir uns einen wunderbaren Ausblick auf das sonnenbeschienene Neustadt erlaufen. Am blauen Himmel ziehen helle Wolken vorbei.
Rechts führt der Weg direkt runter ins Tal. Nach dem Abstieg landen wir erst einmal auf einer größeren Straße mit einigem Autoverkehr, der wir zunächst Richtung Lambrecht folgen. Keine Jakobsmuscheln zu finden. Vermutlich haben wir den richtigen Weg schon verloren. Bloß wo? Da fällt uns auf der anderen Seite der Straße ein Hinweisschild „Naturfreundehaus Neustadt“ ins Auge. Auf Verdacht folgen wir diesem Schild in eine Straße, die uns langsam ansteigend, von dem Autoverkehr wegführt. Spontan klingelt Heinz-Dieter nach einiger Zeit an einem Wohnhaus. Das Haustürschloss wird aufgeschlossen und ein Mann mittleren Alters steht in der Tür und schaut uns etwas überrascht an. Im Hintergrund ist seine Frau zu erkennen. Es erscheint mir als ob sie lächeln würde. Heinz-Dieter fragt: „Geht es hier zum Naturfreundehaus?“. Die Mine des Mannes entspannt sich. „Ja, Ja, - da geht es hoch - immer gerade aus“. Er unterstreicht seine Aussage mit einer Armbewegung. „Danke“ - Die Tür wird geschlossen. Wir gehen weiter.
Wir verlassen die bebaute Wohngegend und folgen dem asphaltierten Weg in den Wald. Nach einiger Zeit des Anstiegs erblicken wir ein Gebäude im Wald. Das davor stehende Schild weißt es als Naturfreundehaus Heidenbrunnertal aus. Öffnungstage Mittwoch bis Sonntag. Also heute am Dienstag geschlossen. Aber, - oh Wunder - das Naturfreundehaus Neustadt ist das Naturfreundehaus Heidenbrunnertal und just dieses ist namentlich in unserer Wegbeschreibung erwähnt.
Haben wir mit Gottes Hilfe unseren Jakobsweg wieder gefunden?
Wir gehen vor dem Gebäude vorbei und erkennen im Hintergrund einen schmalen Weg der in den Wald führt. Und tatsächlich, da prangt wieder eine Jakobsmuschel an einem Baum. Jetzt ist es Zeit für mich die Wanderstöcke auszuziehen und einzusetzen, denn jetzt geht es steil bergan. Auf dem schmalen Wanderweg tauchen jetzt wieder ab und an die Jakobsmuscheln auf, wiewohl auf diesem schmalen Weg keine Abzweigung möglich ist. Nach geraumer Zeit und Mühe im Anstieg, haben wir den Gipfel erreicht, der nicht mit einem Gipfelkreuz gekrönt ist, sondern mit einer schönen großen Holzbank, die wir für unsere erste Rast an diesem Tag nutzen. Wir essen eine Kleinigkeit damit der Blutzuckerspiegel gehalten wird. Trinken ist sowieso ein Muss bei diesem heißen Wetter.
Dann beginnt der für uns schwierigere Teil. Bergab nach Lambrecht. Schwierig deshalb, weil sowohl mir wie Heinz-Dieter einige Zehen schmerzen. Unter den Zehennägeln ist die Haut schon rot und wund und es hat sich Wasser gesammelt, was bedeutet dass sie in wenigen Wochen abfallen werden. Das ist dann nicht mehr schlimm, aber jetzt, beim bergab gehen, stoßen die wunden Zehen bei jedem Schritt vorne im Schuh an und erzeugen einen zwar beherrschbaren, aber permanenten Schmerz. Deshalb ist es bergab schwieriger wie bergauf. Heinz-Dieter hat sich noch dazu an beiden Fußsohlen große Blasen gelaufen. Die Blasenpflaster aus der Apotheke helfen zwar etwas, aber doch spürt Heinz-Dieter jeden Schritt. Beste Voraussetzungen also, um auf unserem spirituellen Weg voranzukommen. Ich frage Heinz-Dieter ob er schon eine Vision hat, was dieser aber mit etwas unverständig verzogenem Gesicht verneint.
Also runter nach Lambrecht. Wieder im Tal folgen wir dem Speyerbach, der hier deutlich größer und breiter ist, wie auf der gestrigen Etappe. Heinz-Dieter macht mich auf den Abzweig des Kuckucksbähnel von der normalen Zugstrecke aufmerksam. Am Wochenende fährt eine historische Dampflok den Ausflugsverkehr durch das Elmsteiner Tal. Immer mal wieder rauf und runter, die Gleise des Kuckucksbähnel im Blick, oder unter uns, oder neben uns den Speyerbach, erreichen wir Iptesthal. Zwischen Iptesthal und Erfenstein machen wir am Wegrand unsere große Mittagspause.
Das Gehen ist heute insgesamt deutlich angenehmer wie gestern. Es ist bewölkt, kühler durch den dichteren Wald oder durch die etwas höhere Lage und es weht permanent ein angenehmer Wind der für Abkühlung sorgt. Wobei kühler auf die gestrigen heißen 33 Grad im Schatten bezogen sind.
Nach der Pause geht es relativ flach weiter, an Erfenstein vorbei nach Helmbach. Irgendwo passieren wir noch die Waldgaststätte Forsthaus Breitenstein, Öffnungszeiten Mittwoch bis Sonntag ab 10:00. Also Heute auch geschlossen. Montag oder Dienstag im Pfälzerwald wandern zu gehen ist keine gute Idee.
Bei Helmbach ergibt sich die nächste Gelegenheit sich zu verlaufen. Wieder fehlt an einer kritischen Stelle die entscheidende Jakobsmuschel und wir sind schon auf der Straße nach Iggelbach, weil wir keinen anderen Weg erkennen können. Heinz-Dieter ist aber kritisch und nach einem Blick auf die Karte kehren wir wieder um. Heinz-Dieter will mittlerweile keinen Schritt mehr zu viel laufen und hat sein Tempo so weit reduziert, dass ich mühelos folgen kann. Wir können aber keinen Weg erkennen. Auf der Straße wollen wir nicht laufen und so entscheidet Heinz-Dieter dass wir den Schienen der Kuckucksbahn folgen. Schweller um Schweller um Schweller laufen wir auf den Schienen. Ich frage sicherheitshalber ob der Zug tatsächlich nur am Wochenende fährt. Was aber offensichtlich so ist, da kein Zug kommt.
Unter einer Bahnbrücke entdecken wir eine zusammengebrochene hölzerne Fußgängerunterführung die früher unter der Bahnlinie durchgeführt haben muss. Auf der anderen Seite erkennen wir unsere Muschel. Wir können also direkt von den Gleisen wieder auf den Wanderweg wechseln und dort weiterlaufen. Mit der Hilfe des Herrn haben wir wieder den kürzesten Weg gefunden. Wie jetzt die offizielle Strecke geführt wird, bleibt für uns im Dunkeln.
Jetzt erreichen wir den Ortsrand von Appenthal und schlagen uns durch einen engen Brombeer bewachsenen Weg, am Sportplatz vorbei, nach Appenthal durch. Appenthal ist ein Ortsteil von Elmstein und wir sind zu unserer eigenen Ãœberraschung damit mehr oder weniger am Ziel.
Zum finden der Ferienwohnung Marianne nutzt Heinz-Dieter komoot, das uns zielsicher wieder auf der Straße zurück aus dem Ort führt. Heinz-Dieter fängt an zu schimpfen, gibt aber komoot eine zweite Chance. Jetzt geht es mit komoot wieder zurück, an unserem ersten komoot Startpunkt vorbei, weiter hinein in den Ort. An der Tankstelle Klassik vorbei, überqueren wir die Schienen des Kuckuckbähnel und werden von komoot links eine Straße hoch geschickt. Doch wir sind gewarnt. Schon nach 100m bergan ergibt eine neu gestartete dritte Suche, dass wir erneut zurück müssen, nochmal weiter Richtung Stadtmitte Elmstein und erst die übernächste Abbiegung links hoch. Auf dem Weg entdecken wir eine Minigolfanlage mit geöffnetem Kiosk. Unbeschreiblich welche Glücksgefühle ein geöffneter Sonnenschirm und die Aussicht auf einen Sommerschorle auslösen kann. Sommerschorle ist nebenbei bemerkt 1/3 Sprudel, 1/3 Wein, 1/3 Bitter Lemon und eine Zitronenscheibe.
Wir melden uns auch gleich für das Abendessen an, das wir dann auch nach dem Duschen in unserer Ferienwohnung an der Minigolfanlage einnehmen. Jägerschnitzel mit Pommes und Salat. Genau das Gleiche das die zwei Jungs am Nachbartisch gerade verdrückt haben. Unsere Ferienwohnung ist nicht weit von der Minigolfanlage entfernt und wurde von komoot auch sicher gefunden.
Wir starteten um 08:30. Unsere Wirtin hatte uns ein sehr gutes Frühstück zubereitet.
Direkt am Quartier befand sich auch die erste gelb blaue Muschel. Ausgeruht und mit Zuversicht machten wir uns auf die nun längste Etappe.
Weil das NFH Finsterbrunner Tal belegt war, hatten wir in Hohenecken, einem Stadtteil von Kaiserslautern, ein Quartier gebucht, was plus 6 km bedeutete. Also ca. 32 km waren zu bewältigen.
Wir schritten guten Mutes in Richtung der wegweisenden Muschel. Zunächst ging es noch durch den Ort Elmstein, vorbei an dem einzigen Geschäft. Das Wetter war bedeckt, bei ganz leichtem Nieselregen. Wir marschierten dann in Richtung unseres Ziels welches nach unserer Wegbeschreibung angegeben war. Leider fanden wir wieder mal keine Wegmarkierungen, als unser Weg wieder Richtung Straße ging. Zuvor mussten wir am Speyerbach entlang zugewachsene Wegstrecken passieren.
Wir entdeckten dann auf der Rückseite eines Verkehrsschildes wieder die Muschel. In der Annahme dass wir Richtung Johanniskreuz unterwegs seien, schritten wir bergan. Nach einiger Zeit war uns die Strecke doch merkwürdig, es waren keinerlei Wegmarkierungen mehr zu finden. Mein Handy funktionierte wegen Problemen mit dem Provider nicht. Wolfgang hat dann mit komoot den Weg nach Johanniskreuz vorgegeben. Nach einiger Zeit erreichten wir dann wieder markierte Wege, sodass wir ca. 13:00 Johanniskreuz erreichten.
Der Ranger des Hauses der Nachhaltigkeit erklärte uns auf Nachfrage den weiteren Weg zum Gelterswoog. Ohne weitere Probleme konnten wir auf guten Wegen mit guter Markierung voranschreiten. Meine Blasen an beiden Füßen welche ich zwischen Speyer und Neustadt entstanden waren, schmerzten. Ich konnte jedoch auch im Vertrauen auf Compeed weitergehen. Um ca. 16:30 Uhr erreichten wir das Naturfreundehaus Finsterbrunner Tal. Da wir noch einiges zu bewältigen hatten, liefen wir sofort weiter. Nach weiteren 5 km war der Gelterswoog noch nicht in Sicht. So beschlossen wir in einer kleinen Ortschaft um eine Fahrgelegenheit nach Hohenecken zu unserem Quartier der Burgschänke zu bitten.
Eine nette freundliche Frau, die bereits einige Erfahrungen mit gestrandeten Wanderern hatte, hat uns die restlichen 6, 7 km zur Schänke gefahren. Ich war aufgrund meiner Fußsituation nicht mehr in der Lage gewesen auch nur wenige Meter weiter zu gehen.
Nach ausziehen der Schuhe und Strümpfe und der Begutachtung der Verletzungen war klar, dass dies der Abbruch der Tour bedeutete.
Wir haben am Abend gut gegessen und das Länderspiel Deutschland - Frankreich angesehen. Das spannende Spiel gewannen unsere Frauen mit 2:1 und stehen damit im EM-Finale am Sonntag.
Am Morgen nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Taxi zu Hbf K‘lautern und mit dem 9€ Ticket reibungslos mit wenig Aufenthalt bis Winden.
Und hier geht es in der letzten Augustwoche weiter, es warten noch drei Etappen! Wer möchte ist herzlich eingeladen mit zuwandern.
Wolfgang konnte aus Termingründen nicht mit, also war ich alleine unterwegs.
Der Beginn des Weges begann nicht wie nach Fahrplan um 7:00 sondern mit 20 Min. Verspätung mit dem Direktzug Kandel-Kaiserslautern. In Neustadt musste ich in den vorderen Zugteil umziehen, da nur dieser weiter nach KL fuhr. Nach einer zügigen Fahrt ohne Halt hatte der Zug seine Verspätung wieder rausgefahren und ich kam pünktlich in KL Hbf an. Danach mit dem Taxi zum Campingplatz Gelterswoog.
Bei angenehmen 20 °C ging es um 8:50 Uhr südlich des Gelterswoog nach Westen. Nach ca. einem km erreichte ich den von Norden kommenden Jakobsweg. Mit gutem Gefühl, guten Beinen und vor allem mit guten Füßen konnte ich gut ausschreiten.
Kurz vor Bann hatte ich den Muschelhinweis falsch interpretiert, sodass ich das erste plus der Tour ca. 1,2 km erlief. Wieder auf dem richtigen Weg, immer der Muschel oder dem roten Kreuz folgend, erreichte ich gegen 12 Uhr die Burg Nanstein des Ritters Franz von Sickingen. Am dortigen Kiosk habe ich erst mal eine Pause mit zwei Kaffee eingelegt.
Gestärkt machte ich mich an den Abstieg nach Landstuhl, hier sollte es in nordwestlicher Richtung vorbei am Bismarckturm weiter gehen. Leider auch hier in der Stadt wenig bis gar keine Markierung. Was dazu führte, dass ich mich mal wieder für den falschen, weiteren Weg entschied. Nach einem atemraubenden Anstieg entlang einer US-Militäreinrichtung erreichte ich endlich den Bismarckturm. Hier gönnte ich mir eine kurze Rast mit Verzehr von Teilen meiner mitgeführten Verpflegung. Dabei studierte ich ausführlich meine Wanderkarte. Ich stellte fest, dass wenn ich dem Weg L2 nach links, also nach Westen folge ich wieder auf den Jakobsweg treffen müsste. Die nächsten drei Stunden bis zum Ziel der Fritz-Claus-Hütte zogen sich wie Kaugummi. Inzwischen machte sich die zurückgelegte Stecke in meinem Beinen bemerkbar, die Tagestemperaturen trugen ein Übriges zu meiner körperlichen Verfassung bei.
Hoffnung und Energie blitzten auf als ich auf die erste in der Wegbeschreibung genannte Sehenswürdigkeit traf. Den Krämerstein.
Zitat aus www.westpfalz.wiki/wiki/krmerstein/
Der Krämerstein bei Landstuhl am Fleischackerloch ist ein 120 Meter langes Felsenriff mit 12 Meter hohen kluftreichen Sandsteinfelsen. Die imposanten Buntsandsteinfelsen wirken erdrückend wenn man sie passiert. Sie sind dem Mittleren Buntsandstein (vor 248-244 Millionen Jahren) und zwar der Karlstal-Fels Zone zuzuordnen.
Der Krämerstein oder Krämerfelsen steht auf dem Kirchberg in Landstuhl, direkt über der Schlucht mit dem Namen Fleischackerloch. Der Jakobsweg verläuft vom Bismarckturm direkt am Felsen entlang. Ab und zu sieht der Wanderer Haken, da der Felsen bei Kletterern beliebt ist. Obwohl weiter oben das eingezäunte Gebiet des US-Hospitals beginnt, herrscht eine vollkommene Stille in einer fast unberührten Natur. Wegen ihrer Schönheit dienten das Fleischackerloch und der Krämerstein in den 1920er Jahren als Filmkulisse für die einzigen in der Pfalz gedrehten Western-Filme.
Hier am Krämerstein fand ich auch die Muschel wieder und eine Tafel mit Informationen zum Jakobsweg. Von hier aus weiter der Route mit grün/gelben Kreuz und weißem Strich mit schwarzem Punkt folgend in die wild romantische Schlucht des Fleischackerlochs. Tatsächlich mit der oben beschriebenen Stille. Was mich bedenklich stimmte war der ausgetrocknete Bach den ich überquerte.
Aus einem sehr schmalen Waldweg kommend, stand ich plötzlich auf einer stark befahrenen Straße. Links war der Haupteingang des Landstuhl Regional Medical Center, wohl gerade Schichtwechsel. Ich hielt mich nach rechts, überquerte die Autobahn 62 um danach das Reha-Westpfalz Sozialpädiatrische Zentrum zu umlaufen. An der südwestlichen Ecke des Geländes tauchte ich wieder in den Wald ein um nach kurzem Weg auf einem Kahlschlag herauszukommen. Eine ca. 60 m breite Schneise welche zudem in meiner vermuteten Richtung mit rot weißem Flatterband wegen Bauarbeiten an der L470 abgesperrt war.
Ich ignorierte das Flatterband und fragte wenig später einen Radladerfahrer ob ihm eine gelbe Muschel auf blauem Grund aufgefallen sei. Natürlich hatte er keine Auge für solche aus seiner Sicht unwichtige Details. Im gleichen Atemzug entdeckte ich die Muschel auf einem Gasleitungshinweisrohr. Erleichtert lief ich weiter am Bildschacherhof vorbei in den Wald. Als ich links um um die Wegecke kam waren dort heftig Bäume gerodet worden. Der Weg lief auf eine Straße zu. An der Straße angekommen sah ich rechts eine freie Fläche und links ein Parkplatzschild.
Die Mammutbäume aus der Wegbeschreibung hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. Ich also nach links über die Straße zum Parkplatz. Dort angekommen, ein Schild zu den Mammutbäumen, allerdings zurück. Wieder ca. 300m zurück jedoch nicht an der Straße entlang sondern auf einem Trampelpfad durch den Wald. Aus dem Wald heraus eröffnete sich eine Wiese in deren Zentrum sieben über 200 Jahre alte Mammutbäume stehen.
Danach wieder Fuß vor Fuß vorbei am Naturreservat Rothenberg etwas weiter am Hubertusbrunnen mit einer Schutzhütte gegenüber, auch hier mal wieder die Muschel übersehen, also den Asphaltweg entlang, weiter unten die Muschel entdeckt, dem Weg gefolgt und ich war wieder am Hubertusbrunnen. Also wieder zurück, meine Energie ging bedenklich dem Ende entgegen. doch ca. 500 m weiter erreicht ich die Fritz-Claus-Hütte die am Mittwoch, Fr., Sa. und So. bewirtet wird.
Hier angekommen erst einmal die Schuhe aus, einen Cola-Sauer bestellt. Von der Wirtin erfuhr ich, dass noch zwei weitere Gäste erwartet würden und sie uns dann gemeinsam die Zimmer zeigen wolle.
In der Zwischenzeit stieg ich auf Radler um, erledigte Komoot, Threema und schrieb meinen Tagesbericht.
Ich war gerade fertig, als auch mein Abendessen kam. Nach dem Essen so ca. 17:45 bat ich darum mir mein Zimmer zu zeigen. Ich bekam den ersten Stempel der Tour in mein Notizbüchlein.
Nachdem ich alles gezeigt und erklärt bekommen hatte, ab unter die Dusche, Nachrichten ansehen, Tagesmotto für den nächsten Tag überlegen und gedanklich die Strecke durchgehen. Um 20:00 Uhr war ich reif fürs Bett.
Nach einer schlechten Nacht, das Bett war unbequem, ich wachte immer wieder wegen Schmerzen in den Beinen und Füßen auf. Um drei Uhr in der Nacht war Hundegebell und Stimmen zu hören, was in dem eigentlich stillen Wald um so deutlicher zu vernehmen war, konnte ich dann doch bis ca. sieben Uhr schlafen. Tee kochen, Frühstück aus dem Kühlschrank nehmen und Frühstücken. Langsam ließen sich auch meine Mitbewohner blicken, zwei Männer mit E-Mountainbikes auf dem Saar-Pfalz-Weg, von Saarbrücken bis Wachenheim immer dem weißen Strich mit schwarzem Punkt folgend. Ich war ja Tags zuvor auch auf eben diesem Weg in anderer Richtung unterwegs. Ich hatte für sie ein paar Tipps für die kritischen Ecken parat.
Um neun begab ich mich also auf die nächste Etappe. Unten an der Straße wählte ich gleich die falsche Richtung, dies obwohl ich die Muschel gesehen hatte, welche jedoch keinen Richtungshinweis inne hatte. Also erst mal ca. 600 m die falsch Richtung, skeptisch geworden und wieder zurück, jetzt war klar warum die Muschel auf der Brückenmauer auf
dieser Seite angebracht war. Nach etwa 40 m war auf der anderen Straßenseite eine Treppe (genau wie in der Wegbeschreibung) in das Bachtal hinunter. Ich durchwanderte dieses atemberaubend schöne Tal, auf der gegenüberliegenden Seite dann ansteigend am Tal entlang. Über eine Höhe und wieder hinunter ins nächste Tal, was schreibe ich, die nächste Klamm! Ich war in der Elendsklamm angekommen. Wild romantisch, jedoch auf dem Grund nicht begehbar.
Zitat aus www.westpfalz.wiki/wiki/elendsklamm-bei-bruchmuehlbach/
Die Elendsklamm befindet sich geografisch auf der markanten und überwiegend bewaldeten Sickinger Stufe. Sie ist eine circa drei Kilometer lange Waldschlucht, durch die der Frohnbach fließt. Dieser formte im Laufe der Zeit die enge Schlucht in den sich hier befindlichen Sandstein der Karlstal-Felszone.
Ihren Namen verdankt die Schlucht dem mittelhochdeutschen Begriff „alilendi“ (vom lateinischen alienus-fremd), er bedeutet so viel wie „im Grenzland“ oder im Fremden“, da die Schlucht im Laufe der Geschichte immer wieder wichtige politische und religiöse Grenzfunktionen innehatte. Der Frohnbach hat seinen Namen wohl von „fron“, was so viel wie „Herrschaft“ bedeutet. Nach dem Tod Karls des Großen (748-814 n.Chr.) verlief am Frohnbach entlang die Grenze vom Ost-West-Reich und während des dreißigjährigen Kriegs (1618-1648) sollen dann die Bewohner aus den umliegenden Dörfern Zuflucht in der Klamm gesucht haben. An der Klamm stießen früher aber auch die fränkischen Gaugrenzen des Worms-, Nahe- und Bliesgaus zusammen, sowie die Diözesen Mainz, Metz und Worms. Zur Feudalzeit verliefen die Territorialgrenzen der Freigrafenschaft Sickingen, der Pfalz Zweibrücken und der Kurpfalz durch die Elendsklamm und entlang des Frohnbachs. Diese Grenze wurde durch den letzten Raubritter Franz von Sickingen (1481-1523) hart umkämpft. Im Laufe der Zeit wandelte dich der Begriff „alilendi“ zu „Elend“ um und veränderte so auch die eigentliche Bedeutung der Schlucht.
Heute ist die Schlucht ein eingetragenes Naturdenkmal und wird charakterisiert durch eine vielfältige Flora und Fauna sowie durch Wasserfälle und überhängende Buntsandsteinschichten.
Seitlich und unten gibt es befestigte und gut ausgebaute Wege. Nach Durchqueren der Klamm und Erreichen der Höhe ging es weiter nach Bruchmühlbach-Miesau. Immer im Wald am Ort entlang. Der Weg schien nicht enden zu wollen. Doch schließlich kam der Abzweig in den Ort zur Spitalkirche. Fast wäre ich daran vorbeigegangen, war ich doch wieder auf der falschen Straße unterwegs. Die Kirche ist nicht sonderlich groß, doch durch Gottes Fügung blickte ich durch zwei Gebäude einer Malerfirma direkt auf den kleinen Kirchturm. Noch zwei mal links gehen und ich war auf der alten Hauptstraße vor der Kirche. Auch hier wieder eine Tafel mit Jakobsweg-Beschreibung. Die Kirche war verschlossen, aber auf dem Gelände nebenan war ein Zelt mit Bänken etc. im Aufbau - etwa ein Gemeindefest? Davor zwei Personen die dem Treiben zusahen. Ich frage nach der Möglichkeit die Kirche zu öffnen. Ja ich hatte Glück, die männliche Person hatte den Schlüssel zur Kirche, optisch war nicht zu erkennen ob Pfarrer, Pastor oder Kaplan. War mir auch egal, ich bekam meinen zweiten Stempel unter das Tagesmotto, welches sich der Stempelgeber interessiert anhörte. Mit dem Hinweis auf den weiteren Verlauf des Weges verabschiedeten wir uns.
Der Weg führte nun schnell aus dem Ort über eine Wiese wieder in den Wald. Im Wald ein satter Anstieg der mich echt außer Atem gebracht hat. Oben angekommen, am Ortseingang von Lambsborn wieder eine Tafel über den Jakobsweg. Ich rang noch nach Luft als mein Mobiltelefon klingelte. In der Leitung war Roland S., der wieder mit seinem Computer zu kämpfen hatte. Nach wenigen Tipps war auch diese Problem aus der Welt.
Abwärts durch das gut markierte Lambsborn, in den Wald vorbei an einer Grillhütte und dem Heidehof folgte ich der Beschilderung, die anders war als auf meiner Karte angegeben. Dadurch kam ich an der Kneippanlage Bechhofen vorbei, an der ich mich erfrischte und Mittagsrast machte.
Gleich nach der Pause der nächste Dämpfer, erst ein Anstieg, danach in einem Hohlweg bergab. Unten an der Weggabelung keine Markierungen, die Karte zu rate gezogen und festgestellt, dass ich weiter oben einen Abzweig übersehen haben musste. Und tatsächlich oben ein kleiner Weg mit überwachsenen Markierungen. Hier also weiter. Bald erreichte ich die Kehrberghütte des PWV welche leider geschlossen hatte. Weiter ging es über den Karlsberg zur Ruine Schloss Karlsberg. Etwas weiter die Ruine der Orangerie. Gut gekennzeichnet ging es weiter bis zur L120. Es waren drei Wege an dieser Stelle, auf der Karte ist nicht zu erkennen welches der Richtige ist. Und prompt wieder plus 800 m erst bergab und wieder hinauf. Auf Verdacht nahm ich einen Schotterweg welcher grob Richtung Homburg ging. Grundsätzlich ging es wieder bergauf. Nach ca. 200 m kam ein Pfad mit weißem Strich und schwarzem Punkt, ich fragte mich, wo der wohl herkam. Weitere 300 m weiter traf ich auf Wegweiser, damit war klar, dass ich nun wieder richtig war. Es lief zu diesem Zeitpunkt immer die Angst, sich nochmals zu verlaufen, mit. Meine Kondition war zu dem Zeitpunkt ziemlich am Ende. Der Pfad führte durch einen lichten Wald, an jeder Abzweigung Zweifel. Hier konnte ich mich anhand der Stromleitungen über mir orientieren, so ging es vorbei am Stumpfen Gipfel und dem Hasenhübel. Hier wechselte die Markierung zu gelbem Kreuz und die Streckenführung wurde insgesamt klarer. Am Hasenhübel war ich in der nähe der Uniklinik Homburg, was auch an den Hubschrauberflügen merkbar war. Am Roten Hübel verließ ich den Jakobsweg mit gelben Kreuz und wechselte auf dem mit Wachturm beschilderten Weg. Dieser führte in einer Schleife vorbei an keltischen Hügelgräbern zum Rabenhorst meinem Etappenziel dem Wohlfühlhotel Rabenhorst.
Unsere Männer-Freizeit 2016 mit Frauen:
„ Auf holländischen Kanälen und Meeren und auf dem Wattenmeer“
Auch für dieses Jahr haben wir eine längere Freizeit geplant. Dabei entschieden wir uns für einen Segeltörn auf einem Plattbodenschiff in Holland. Wir wollen gemeinsam eine Woche unter sehr beengten räumlichen Verhältnissen, dafür aber mit „noch vorhandener Abenteuerlust“ die Freiheit des Reisens auf dem Wasser erleben.
Die Planung und Organisation hat Alfred Weber, unser erfahrener Seemann übernommen. Die Verantwortung auf dem Wasser wollen wir allerdings einem erfahrenen einheimischen Skipper und seinem Matrosen überlassen.
Mithilfe beim Segeln ist dabei angesagt und die Verpflegung wollen wir in Eigenregie bewältigen. Heinz-Dieter Swiateck erklärt sich dankeswerter Weise bereit als Chef-Koch zu fungieren.
Sehr bald stellt sich dann aber heraus, dass unser gechartertes Plattbodenschiff etwas zu groß für die gemeldete Anzahl der Teilnehmer ist, also verstärken wir unsere Mannschaft durch 4 segelfreudige Frauen.
Nach einer letzten Besprechung zwecks Anreise, Verpflegung, Verhalten auf dem Schiff, etc. kann dann ein paar Tage „De Onderneming“ („Das Unternehmen“ – so heißt unser Schiffspäter) losgehen:
Kurzbericht unseres Törns:
Unser Segeltörn in Holland - Männertreff (12.-18. Sept. 2016)
Natürlich herrscht große Vorfreude auf den Törn! Was wird uns erwarten?
Und wer noch nie auf einem Segelschiff war, hat sicher recht vage Vorstellungen von all dem, was Segeln ausmacht, vom Gemeinschaftssinn (der einfach vorhanden sein muss!), von Wind und Wellen auf hoher See und von der Enge, die auf einem kleineren Boot oder Schiff einfach das Zusammenleben beeinträchtigen können!
1.Tag: Anreise (5 Uhr) nach Lemmer (Ankunft 12 Uhr) -
auf der „De Unederneming“ nach Heeg
1. Abreise nach Lemmer (unterwegs, einkaufen, wir legen ab)
Am Montagmorgen um 5 Uhr treffen wir uns alle gemeinsam zur Abfahrt auf dem Kandeler Marktplatz. Noch ist es finstere Nacht!
Alle, das sind: Gerhard, Axel und Heinz-Dieter, die im Mondeo-Kombi von Gerhard die Anreise zurücklegen werden und die 8 Insassen des Busses: Gerda und Alfred, Isolde und Wilfried, Anne und Harry sowie Vroni und Dieter.
Gegen 12 Uhr erreichen wir unsere „Heimat auf Zeit“, unser Plattbodenboot
„De Onderneming“. Wir sind angekommen!
Anschließend heißt es ab in den Supermarkt! Wir brauchen noch etliches an Proviant für die kommenden Tage an Bord.
2. Von Lemmer nach Heeg (durch die fries. Seen und Kanäle)
Wenig später heißt es dann: Ablegen zur ersten Ausfahrt (15 Uhr)! Mit den beiden „Seeleuten“ (der Skipper Guus, 24 J. und sein Matrose Benjamin, 19 J.) haben wir vereinbart nordwärts in Richtung Wattenmeer – wenn möglich zur Insel Terschelling – aufzubrechen. Also ist es heute unser Ziel durch die herrlichen friesischen Kanäle und Seen das Städtchen Heeg zu erreichen.
Dabei müssen wir etliche Male durch enge Durchfahrten mit Klappbrücken und schließlich auch auf den Prinzessin-Margriet-Kanal, einer von der Berufsschifffahrt von S nach N stark frequentierten Schifffahrtsader. Bei fast tropischen Temperaturen und Sonne pur genießen wir die herrliche Reise und können auch bald Segel setzen.
Wir genießen eine herrliche Fahrt in den Abend hinein, ehe wir gegen 19 Uhr in Heeg anlegen.
Das Abendessen ist dann etwas ganz Ausgefallenes, jedenfalls hier in Holland und zudem noch auf einem alten Plattbodenschiff. Vom heimischen Metzger in Bad Bergzabern hat Alfred das Pfälzer Leibgericht „Saumagen“ mitgebracht und unser Smutje Heinz-Dieter hat dieses leckere Gericht mit Sauerkraut verfeinert – und so lassen wir es uns so richtig gutgehen nach diesem langen Tag. Auch für unsere beiden jungen Seeleute ist dies sicherlich „Neuland“.
2.Tag: Von Heeg durch friesische Kanäle und Seen über Workum nach Makkum
Auch am 2. Tag haben wir wieder Sonne pur und Temperaturen über 30°C. Es wird wieder eine herrliche Seefahrt mit:
1. einem fantastischen Sonnenaufgang am Morgen in Heeg
2. einem leckeren Frühstück an Bord und Weiterreise über zahlreiche Seen und Kanäle bis Workum und schließlich hinaus durch die Schleuse auf´s Ijsselmeer nach N
3. dem Anlegen in Makkum und einem herrlichen Abend an Bord
4. Morgen soll es in aller Frühe losgehen! Für 7 Uhr ist unsere Ausfahrt vorgesehen, dann hinaus auf´s und über´s Wattenmeer - wollen wir zur Insel Terschelling. Wir alle freuen uns darauf! Gute Nacht!
3.Tag: Von Makkum durch den Abschlussdeich über das Wattenmeer nach Terschelling
Pünktlich bei Sonnenaufgang legen wir ab. Als wir bald darauf die große Schleuse (am Abschlussdeich) zum Wattenmeer hin passiert haben, zeigt sich das Wasser etwas unruhiger: andererseits haben wir mehr Wind (Meerwind) und können ab jetzt herrlich segeln, wobei wir bis zu 8 Knoten schnell unterwegs sind. Dafür haben wir aber sehr gegen das ablaufende Wasser (Ebbestrom) anzukämpfen und „arbeiten“ uns nur langsam voran, wobei wir immer wieder kreuzen müssen – so geht Segeln! Fast könnte man manchmal meinen, wir „treten“ auf der Stelle! In Richtung der Insel Terschelling sind es dann riesige Sandbänke, die den Kurs und unsere Fahrrinne bestimmen. – Ob wir da heute noch ankommen werden!? – Mal schauen, was der heutige Tag noch bringen mag?
Ruhig und gelassen segeln wir im Hin und Her bei häufigen Wendemanövern allmählich durch das Watt auf Terschelling zu – und bekommen sogar eine Herde von Seehunden am Rande der Sandbank zu Gesicht.
Gegen 15:30 Uhr hat unsere „Kreuzerei“ ein Ende! Der Tidewechsel hilft uns dabei. Um 16 Uhr legen wir in Terschelling an, allerdings in der 4. Reihe, so dass wir beim Landgang jeweils über 3 Schiffe steigen müssen.
Derweil sind unser Smutje H.-D. und sein Lehrling Gerhard in der kleinen Kombüse fleißig dabei das Abendessen (Gulasch mit Nudeln und Salat) zu zubereiten. Und so gibt es anschließend ein leckeres Essen für die gesamte Mannschaft! Ein großes Lob an die beiden Köche!
Später sitzen wir bei Vollmond lange draußen an Bord – später dann auch noch in unserer Messe zusammen. Spiele, Gespräche mit vielerlei Themen (u.a. über Bundeskanzlerin Merkel „Wir schaffen das“, über den Islam, über Krankheiten und Anekdoten aus vergangenen Tagen, letztlich „über Gott und die Welt“, wie man so sagt.
4.Tag: Von Terschelling am Nachmittag zurück durchs Wattenmeer nach Harlingen
Öfter kommt es anders - als man denkt! - Ja, so wird es heute sein! Wir haben uns zwar alle sehr auf das Trockenfallen unseres Bootes „De Onderneming“ bei Ebbe im Wattenmeer gefreut, doch Guus, unser verantwortungsvoller Skipper muss uns am Morgen beim Frühstück mitteilen, dass dies im Hinblick auf die veränderte Wetterlage einfach zu gefährlich sei für den Unterbau „seines“ Schiffes. Es zeigt sich heute Morgen nämlich ein kräftiger Ostwind (Windstärke 5) bei zum Glück dennoch wolkenlosem Himmel. – Also verschieben wir unsere Abfahrt von der herrlichen Insel auf 14 Uhr am Nachmittag. Somit bleibt Zeit, um die Insel noch etwas unsicher zu machen. Und was bietet sich von unserem Hafen in Westerschelling (Hauptort der Insel) da geradezu an: Aufstieg hinauf zur hohen Düne über dem idyllischen Örtchen! Anscheinend haben fast alle Crew-Mitglieder dieselbe Idee! Denn droben treffen sich fast alle „Kanneler Seeleut“ zu einem gemeinsamen Stelldichein!
Pünktlich sind am Mittag wieder alle an Bord. Kaum haben wir den stark besuchten Hafen von Westerschelling verlassen, beginnt sogleich das Kreuzen in R. Süden nach Harlingen nahe am Abschlussdeich, unserem heutigen Ziel. Bei fantastischem Wetter kreuzen und queren wir im Wattenmeer, ehe wir 5 Stunden später das sogenannte „Tor zur Inselwelt“ Frieslands, Harlingen, erreichen. - Und schon meldet sich der Hunger!
Die Verantwortlichen für den Leib (H.-D. als Chefkoch und Gerhard sowie Axel als Aufschneider von Gemüse) frönen ihrer Kochkunst, während Vroni als Nachtisch für heute einen Pudding kocht. Später sitzen die meisten Crew-Mitglieder draußen an Bord bei einem warmen September-Vollmond, während einige Landratten wenigstens noch kurz das nächtliche Harlingen direkt am Hafen besichtigen.
5.Tag: Von Harlingen bei starkem Wind durchs Ijsselmeer –
und dann doch zurück nach Workum !
"Heute ist es zum „Kotzen“
Die heutige Tagesetappe ist besprochen: Wir wollen heute über das Ijsselmeer auf die gegenüberliegende Seite nach Medemblik bzw. Enkhuizen; je nachdem wie weit wir kommen! So jedenfalls unser Reiseziel an diesem Morgen. Dass wir dieses Ziel dann aber doch nicht schaffen, sondern weiter südlich zurück nach Workum – also wieder auf die friesische Seite des Ijsselmeeres segeln, um dort vor der Schleuse zu übernachten, das wird sich erst im Laufe des Tages ergeben. –
Wir fahren zurück ins Wattenmeer, um dann in Richtung Kornwerderzand zur Schleuse zu kommen. Dabei heißt es immer wieder kreuzen, wobei wir gut vorankommen, obschon unsere gefahrene Strecke sicher 3 x so lang ist wie der direkte Weg mit Motorkraft wäre. Das ist Segeln!
Gegen 15 Uhr schleusen wir am Abschlussdeich zwischen Wattenmeer und Ijsselmeer. Parallel zur Küste nehmen wir auf dem Ijsselmeer Kurs in Richtung Ostseite des großen, eingedeichten Meeres („Meer“ - wie die Seen in Holland genannt werden). Und schon wird das Wasser „kabbeliger“ und unruhiger, was vor allem mit der geringen Tiefe hier so nah am parallel verlaufenden Abschlussdeich liegt; zudem hat der Wind zugenommen.
Während wir im Wattenmeer noch eine recht ruhige Fahrt haben, zeigt sich auf einmal eine ruppige See mit größeren Wellen; ja, es wird für einige Crewmitglieder direkt unangenehm. Vor allem diejenigen von uns haben dann bald darunter zu leiden, die längere Zeit unter Deck sind, sich zur Mittagsruhe hingelegt hatten oder in der Messe drunten lesen.
Ja, das flache Ijsselmeer (unter uns haben wir lediglich eine Wassertiefe von 2 -2,5 m), die nahe Brandung am Abschlussdeich (etwa 500 m entfernt) – also unser Kurs - , dazu nun auch eine stärkere Kränkung unseres Schiffes; bald kann man sich unter Deck kaum mehr auf den Beinen halten. So ist es kein Wunder, dass die Seekrankheit ihre Opfer findet. Einigen geht es bald richtig schlecht und so bleibt es nicht aus, dass wir dann doch einige „Brecherle“ unter uns haben – entweder auf der „Toi“ oder aber „über Bord“ schwappt der Mageninhalt über.
Irgendwann, es mag so um 17 Uhr sein, entschließt sich unser pfälz. Anführer Alfred zusammen mit dem Skipper Guus, den vorgesehenen Kurs abzubrechen – zumal wir noch gut 3 Stunden unterwegs sein würden! Stattdessen nehmen wir vor der nächsten Wende direkt Kurs auf Workum zu. - Gegen 19 Uhr legen wir dort unmittelbar vor der Schleuse an.
Wir sitzen heute Abend lange gemeinsam unter Deck! - Irgendwann so gegen 22 Uhr kommt das Thema „Kalken der Obstbäume“ auf und darauf kommt die Bekämpfung der Apfelschädlinge zur Sprache. Anlass dafür ist ein Apfel, den Wilfried von daheim mitgebracht hatte. Er fragt unseren Experten Gerhard, was an diesem Apfel nicht gut sei! Und sofort werden wir in einem zwei-stündigem Seminar darüber aufgeklärt! Viel Interessantes, viele Neuigkeiten erfahren wir! Man könnte Gerhard stundenlang zuhören! - Und im Nu ist Mitternacht! – Gute Nacht zusammen!
6.Tag: Von Workum über´s Ijsselmeer in den Heimathafen nach Lemmer
Unsere Abschlussfahrt steht an! – Jetzt, um 10 Uhr werden alle Mann zurück an Bord gerufen – ja, wir wollen los!
Um 10:30 Uhr legen wir ab; zunächst den kurzen Kanal wieder hinaus und auf´s Ijsselmeer. Dann heißt es „Segel klar machen!“. Unser Kurs führt eigentlich nach Süden hin – doch von dort kommt gerade der Wind. „Am Wind“ segeln wir mit heute mäßiger Windstärke in Richtung SW (d.h. am Wind), um später zu wenden und in R. SO uns unserem Ziel allmählich zu nähern.
Bald sind wir alle oben an Deck und genießen die herrliche Sonne, die sich nun immer stärker durchsetzt. Dann am frühen Mittag schieben sich doch von S her einheitlich graue Wolkenfelder heran. - Als sich gegen 14 Uhr etliche hungrige Mäuler unter Deck begeben und unser Smutje mit Helferinnen dabei ist, die Reste von gestern (Bauernfrühstück) und vorgestern (Gemüsesuppe) aufzuwärmen, haben wir bald einen anderen Versammlungsraum. Dann beginnt das Reste-Essen – eben, was noch da ist! Auch einige Wurstdosen müssen „dran glauben“!
Wenig später allerdings nehmen wir den „arabischen Wind“ zu Hilfe, da der Wind inzwischen mehr und mehr abgeflaut ist. Allmählich nähern wir uns der Bucht von Lemmer. Durch die "Oude Sluize" (Alte Schleuse) erreichen wir schließlich um 19 Uhr unseren Ausgangshafen mitten in der idyllischen Innenstadt; müssen jetzt allerdings im Päckchen - in der 2. Reihe anlegen („wer zu spät kommt, …“)! Unsere Seefahrt ist zu Ende!
Den letzten Abend werden wir gemeinsam in Lemmer in einem guten Speiselokal verbringen. Natürlich laden wir dazu unsere beiden tollen Seeleute Guus und Benjamin, die uns die ganze Woche über so begeistert haben, ein.
Gegen 21:30 Uhr sind wir wieder zurück an Bord. Wir treffen uns zunächst alle gemeinsam drunten in der Messe. Zunächst bedanken wir uns nochmals ganz herzlich bei unseren beiden Schiffsführern für ihre Zuvorkommenheit und auch Geduld während des Törns – einfach auch für ihre liebenswerte Art, wie sie mit uns „Alten“ umgegangen sind! Neben einem gemeinsamen Präsent und den besten Wünschen für ihre weitere Zukunft bekommen sie nochmals einen großen Applaus.
Irgendwann – es ist schon kurz vor Mitternacht – sitzen wir alle (außer den „Frühschläfern“) draußen um das Ruder herum und plaudern bzw. genießen den herrlichen Mondschein. Kurz vor 1 Uhr ziehen sich dann allmählich alle in ihre Kojen zurück! – Ein schöner letzter Tag ist zu Ende! - Gute Nacht!
7.Tag: (So., 18.09.): Rückreise in die schöne Pfalz
Um 7:30 Uhr sind die ersten Geräusche an Bord vernehmbar. Unsere Frühaufsteher sind wieder mal am „Werkeln“: Frühstückstisch decken, Kaffee und Tee kochen, etc.
Gegen 10 Uhr beginnt dann das „Klar-Schiff-Machen“! Geschirr spülen, Einräumen, Betten abziehen und schließlich das Packen der Taschen.
Um 11:30 Uhr haben wir es dann aber geschafft! Wir schauen noch ein zweites Mal auf „De Onderneming“ nach, ob auch alles von Bord ist, dann verabschieden wir uns mit einem herzlichen Dank von unseren beiden Seeleuten – und auf geht es zur Heimreise.
Alfred mit dem Bus und Gerhard in seinem Mondeo sind die ersten Fahrer. Später erfolgt dann ein Fahrerwechsel.
Die Sonne lacht auch heute wieder, derweil wir aus Kandel eine SMS bekommen; dort regnet es schon den ganzen Vormittag! Regenwetter! – Ja, wir indes hatten die ganze Woche Wetterglück!
Gegen 18 Uhr sind wir nach 560 km wieder zurück in Kandel! Ein sehr schöner Törn ist zu Ende! – Wir werden noch lange davon zu erzählen haben!
im September 2016
Dieter Schepanski
Unser Männerrunden-Mitglied Gerhard Zapf entführte uns am 02.07.2016
zum „Pfalzmarkt“, den er selbst mit seinen landwirtschaftlichen Produkten beliefert und dessen Aufsichtsrat-Vorsitzender er jahrelang war.
Der „Pfalzmarkt“ wurde 1985 gegründet und ist eine Genossenschaft mit Sitz im pfälzischen Mutterstadt. 2013 erwirtschaftete sie mit 120 Mitarbeitern 130 Millionen Euro Umsatz.
Der Pfalzmarkt hat seinen Schwerpunkt in den Bereichen Obst und Gemüse. Angeschlossen sind etwa 250 Erzeuger (2013). 95 Prozent der Warenmenge macht Gemüse aus, vor allem Radieschen, Karotten, Blumenkohl, Feldsalat, Bunte Salate und Lauch (Porree).
Die Mengenplanung wird bereits am Mittwoch für die kommende Woche abgeschlossen. Dabei wird eine Ernteprognose zu Hilfe genommen und mittels Computer der ungefähre Erntezeitpunkt errechnet. Die Abschätzung wird noch verfeinert durch Nachfragen bei den Landwirten. Stehen die Mengen fest, werden sie auf dem Markt angeboten. Der „Pfalzmarkt“ verhandelt dabei im Auftrag der Produzenten.
Den Erzeugern wird am Tag vorher mitgeteilt, welche Mengen benötigt werden. Täglich werden bis zu 7.500 Paletten umgeschlagenen, die nur zum Umpacken auf dem Gelände gelagert werden. Der überwiegende Teil kommt frisch vom Feld und wird auf Bestellung europaweit geliefert.
Der Pfalzmarkt unterhält für den Export Tochtergesellschaften. Daneben ist er an der Mutterstadter Maurer Parat GmbH beteiligt, die vor allem pfälzische Kartoffeln und Speisezwiebeln vermarktet, sowie an der Bördegarten Gemüse Vertriebs GmbH, die den ostdeutschen Markt beliefert.
In St. Petersburg wurde ein Büro eingerichtet, um den russischen Markt zu erschließen. Daneben gibt es Außenstellen in Hatzenbühl und Zeiskam. Außerdem soll der Bio-Anbau in der Pfalz gefördert werden.
Weitere Daten: Betriebsstätten: 4, Gesamte Betriebsfläche: 220.000 m², Lagerhallen: 55.000 m², Kühlräume: 23.000 m³ (davon CA-Lagerräume) 6.000 m³, Lagerkapazität: 9.000 Paletten
Quelle: Wikipedia
Nach der hochinteressanten Werksführung mit leider geringen Beteiligung besuchten wir noch das betriebseigene, aber öffentlich zugängliche Casino zum Mittagessen mit wohl einmalig frischen Zutaten. Herzlichen Dank nochmal an Gerhard für die fachkundige Führung!
Der „Pfalzmarkt“ hat auch eine eigene Homepage:
2013 wurde vom SWR ein Film gedreht über den „Pfalzmarkt“, hier der Link dazu:
Kirchenführung Vorbericht: (aus dem Pfalzecho vom April 2016)
Der 60 Meter hohe St. Georgsturm ist das Wahrzeichen von Kandel.
Mit seinem Bau wurde 1501 begonnen, eingeweiht wurde er am 23. April 1519, dem Festtag des Kirchenpatrons. Noch etwas älter – aus der Zeit um 1470 – sind Teile des gotischen Chores im Osten. Das heutige Langhaus wurde 1836 bis 1840 erbaut. Es bietet auf zwei Stockwerken 750 Sitzplätze, ist 55 Meter lang, 20 Meter breit und 30 Meter hoch.Schmuckstücke der Kirche sind der historische Taufstein, die verzierte Kanzel und die Motivfenster im Chor, die nach dem Zweiten Weltkrieg angeschafft wurden: Das linke zeigt Szenen aus dem alten Testament, das mittlere aus dem neuen Testament und das rechte aus der Apokalypse. Auch die alten Kirchenbänke und die Stiehr-Orgel tragen zum besonderen Ambiente bei. Wann die Reformation in Kandel eingeführt wurde, konnte bis her nicht genau ermittelt werden. Sicher ist, so Dr. Werner Esser, dass 1561 ein lutherischer Pfarrer und ein Diakon in Kandel wirkten. Unter französischem Einfluss wurde 1684 die katholische Religion neben der protestantischen wieder eingesetzt und die St. Georgskirche bis zum Bau der katholischen
St. Piuskirche 1957 von beiden Konfessionen genutzt. Die Kirche fordert natürlich laufend Unterhalt. Kleinere Wassereintritte werden bei Regen immer wieder sichtbar. Allerdings sind die Schäden nicht so gravierend, dass eine große Sanierung anstünde. Für dieses Jahr ist unter anderem die Erneuerung der Toilette geplant –
die St. Georgskirche ist eine der wenigen, die eine Toilette hat. Auf weitere Sicht steht die Restaurierung der historischen Orgel aus der Werkstatt von Josef Stiehr, Seltz (Elsass), an. Zur Stiehr-Orgel hat Dr. Esser die original Bestellschreiben in einem Nachlass gefunden. Sie waren lange in Privatbesitz. In Auftrag gegeben wurde die Orgel 1838, eingeweiht 1842. Auch das Abnahmeprotokoll ist erhalten: Ein Organist aus Herxheim bestätigte damals, dass die Orgel genauso geworden ist, wie bestellt. Der 2010 gegründete Förderverein St. Georgskirche unter Vorsitz von Dr. Dieter Luppert unterstützt die Gemeinde bei der Erhaltung des Wahrzeichens.Das heutige Geläut wurde 1996 installiert. Die alten Bronzeglocken waren den Metallspenden der beiden Weltkriege zum Opfer gefallen. Und die 1948 angeschafften Glocken aus Eisenguss, die zum Andenken vor der Kirche stehen, erwiesen sich als wenig haltbar.
Außerhalb der Gottesdienstzeiten ist die protestantische Kirche meistens abgeschlossen. Dr. Esser macht zusammen mit Peter Eck und Eckhard Zechiel am 12. April, 19 Uhr, eine Kirchenführung für den Männertreff „Man(n) trifft sich“. Interessierte dürfen sich nach Auskunft von Alfred Weber gerne anschließen. Treffpunkt ist das Südportal.
Eine weitere Gelegenheit, die St. Georgskirche zu besichtigen, besteht beim Töpfermarkt am Samstag und Sonntag, 23. und 24. April. (ebl)
Wie bereits in obiger Vorankündigung des „Pfalzechos“ angekündigt war, bot der Männerkreis der Ev. Kirche Kandel am Di., den 12. April 2016 die Gelegenheit unsere imposante St. Georgskirche bei einer Führung eingehend kennenzulernen.
Den 20 Teilnehmer im Alter von 14 – 80 Jahren wurden an diesem Männerabend sehr eindrucksvoll und kompetent viele Details unserer, den Bienwald weit überragenden Kirche, in vortrefflicher Weise dargeboten! Verantwortlich dafür waren drei Persönlichkeiten der Stadt, die sich in den vergangenen Jahren eingehend mit der Kirche selbst sowie mit der Orgel auseinandergesetzt haben.
Zunächst sahen die Besucher – es waren außer der Männergruppe selbst auch etliche andere Gäste dabei – eine sehr gekonnt ausgearbeitete Fotoshow von Ekkard Zechiel mit beeindruckenden Bildern von der Kirche selbst. Vor allem zahlreiche Detailaufnahmen verschiedener Skulpturen beeindruckten dabei sehr. Anschließend zog Dr. Werner Esser die Zuhörerschaft in seinen Bann, als er über die Anfänge und den Werdegang der Georgskirche berichtete und dabei viele interessante und größtenteils noch unbekannte Fakten hervorhob. Allein die Tatsache, dass der Turm der Kirche selbst im Jahre 2019 500 Jahre alt sein wird, ist eine erstaunliche Tatsache. Dabei war dieser anfangs (bis zu einem Blitzeinschlag in 1549, als der Blitz den Turm von oben her spaltete) gar noch etwas höher als heute!
Ebenso interessant die Tatsache, dass die Kirche im Jahr 1684 durch den Bau einer Trennmauer zwischen Chor (für die Katholiken) und Langhaus (für die Lutheraner) in eine Simultankirche umgewandelt worden war.
Noch recht uneins ist man heute darüber, wie wir hörten, ob es unterhalb der sog. Katakomben irgendwelche unterirdische Gänge hin bzw. weg von der Kirche gegeben haben könnte.
Im Anschluss an diese Ausführungen von Dr. Esser zeigte uns Peter Eck, Organist der alten Stiehr-Orgel von 1842 in der St. Georgskirche sehr anschaulich Wirkungsweise und Volumen dieser gewaltigen Orgel. Ja, wir durften anschließend sogar dabei sein, als Herr Eck in gekonnter Manier, dieses gewaltige Instrument mit seinen über 2000 Pfeifen „in Szene zu setzte“ und uns alle somit zum Abschluss erstaunen ließ.
Insgesamt ein eindrucksvoller Abend für alle Teilnehmer!
Daher an dieser Stelle den o.g. drei Referenten auch an dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank!
Kandel, den 20.04.2016
dski Zum Vergrößern, Bilder anklicken!
Teilnehmer: 9 Personen
Heinz-Dieter, Harry, Roland, Wilfried, Michael, Alfred, Axel, Horst, Dieter
Bericht:
Bestens organisiert von Horst Skrypczak treffen wir uns am Dienstag den 02.02.2016 um 11 Uhr im Foyer des Kundenzentrums des Daimler-Werkes in Wörth zu einer Besichtigung dieses weltweit größten Lkw-Werkes. Leider mussten drei von unserer Männergruppe aus gesundheitlichen Gründen absagen. Dies tat der außerordentlich kompetenten Führung durch eine Mitarbeiterin allerdings keinen Abbruch.
Zunächst sahen wir einen kurzen Film über die Entstehung dieses riesigen Werkes, welches auf einer Fläche von 2,9 Mio. qm in den frühen 60-er Jahren entstanden ist. Allein die Anzahl der Mitarbeiter beträgt seit Jahren über 12 000 Werktätige. Wir erfuhren etwas über die besonderen Standortvorteile im Hinblick auf die regionale Infrastruktur und die optimalen verkehrsmäßigen Bedingungen (direkte Hafenanlage am Wörther Hafen mit Containerschiffen) sowie die A65, B9 und die nahen A5 und A8.
Da sich unsere „Werkführerin“ für die Besichtigung der Werksanlage für die „Special Trucks“ entschieden hatte, zumal wir Besucher somit mehr den „handwerklichen“ Zusammenbau der Fahrzeuge beobachten können – anstatt die größten Teils robotergestützten Arbeitsgänge bei der Montage der herkömmlichen Lkws wie „Actros“, „Arcos“ oder „Ategos“ zu sehen -, erhielten wir hierzu anschließend noch einige detaillierte Informationen.
Mit Kopfhörern und Sicherheitswesten ausgestattet wurden wir dann von einem Bus abgeholt und wir fuhren anschließend durch das Werksgelände hinüber zur Fertigungsanlage für Sonderbau-Lkws bzw. Unimogs. Hier sahen wir dann die langen, aneinandergereihten Ablaufvorgänge bzw. Montagereihen der Fertigstellung der Führerhäuser mit Innenausbau sowie des kompletten Unterbaus mit Achsen, Getriebe und Motor. Dabei staunten wir nicht schlecht über die jeweiligen Taktzeiten und die Logistik hinsichtlich des Zulieferverkehrs hinsichtlich Materialbeschaffung sowie der hochflexiblen Methoden des Zusammenbau all dieser Teile bis hin zur sog. „Hochzeit“ von Unterbau und Fahrerhaus.
Nur ein reibungsloser Ablauf all dieser Dinge gewährt bestimmte Qualitäts- sowie auch Quantitätssteigerungen und somit kann wohl auch nur so erreicht werden, dass das jeweilige Produkt dazu führt, dass der Mercedes-Lkw wie auch der Unimog und all die anderen Sonderfahrzeuge „den Mercedes unter den Lkws darstellt“, wie es in einem Werbeslogan heißt!
Ja, es war eine wirklich beeindruckende und kompetent dargebrachte Führung, die wir hier erleben durften!
Anschließend führte uns Horst, ehemaliger Mitarbeiter hier im Mercedes-Werk, unser heutiger Organisationschef in die Besucher-Kantine zu einem gemütlichen Ausklang mit Mittagessen und Kaffee.
Horst, nochmals vielen Dank für diese interessante und gelungene Führung durch das Mercedes-Werk in Wörth.
(Bericht: D. Schepanski)
Kandel, den 03.Febr. 2016)
Teilnehmer: (10) Heinz-Dieter, Harry, Karl-Heinz, Wilfried, Michael, Alfred, Axel, Gerhard, Wolfgang, Dieter
Bereits am 2. Tag des Neuen Jahres werden wir wieder „aktiv“!
Um 10:15 Uhr treffen wir uns bei leichtem Nieselregen zur gemeinsamen Abfahrt auf dem Marktplatz in Kandel. Als wir am Speyerer Dom ankommen, werden wir schon von unserer Stadtführerin erwartet. Es ist bei lediglich 3-4°C und Dauerregen ungemütlich und kalt. Schirmbewaffnet folgen wir der jungen Dame bei ihrem Rundgang um den Dom und dann in die Altstadt.
Bald ist uns wieder klar, dass so eine organisierte Stadtführung einfach wesentlich besser zum Kennenlernen einer Stadt taugt als dies ein „privater“ Besuch von Speyer hergibt! Auch wenn, wie heute, das Wetter ungemütlich und klamm erscheint, so werden wir – wie erhofft – mit Insiderwissen überschüttet.
Auch viele Fakten, von denen man schon irgendwann mal gehört hatte, geraten so wieder ins abrufbare Gedächtnis (jedenfalls mir ergeht dies so!). Also, es sollte sich auf jeden Fall „lohnen“, wie wir hinterher feststellen.
Und um dies zu belegen, hier nur mal einige dieser Fakten:
Speyer ist ursprünglich keltischen Ursprungs und hatte einst den Namen „Spira“, was so viel wie fließen bedeutet; also stammt der Name wohl vom Speyerbach her. Erst später kamen die Römer. Im Mittelalter war Speyer eine der bedeutendsten Städte des „Heiligen Römischen Reiches“ und „freie Reichsstadt“.
Einen Rest der alten Stadtmauer mit seinen einst 69 Wehrtürmchen kann man direkt hinter dem Dom (Ostseite) erkennen. Wir besuchen das tiefer liegende einstige Armenviertel der Stadt mit dem „Hasenpfuhl“ und dem ehemaligen kleinen Fischhafen und anschließend den ehemaligen Holzmarkt sowie den Fischmarkt, heute Wohngebiet. Wir queren durch enge Altstadtgässchen hinüber zur Ruine der jüdischen Synagoge aus dem Mittelalter – heute eine der kulturhistorischen Besonderheiten für ganz Mitteleuropa. Wir besuchen das jüdische Bad (Mikwe) und zum Abschluss auch die Dreifaltigkeitskirche.
Mittlerweile haben wir fast Frostbeulen bekommen, so ungemütlich spielt das Wetter mit. Also umgehen wir den Weihnachtsmarkt rasch, um uns im Museums-Cafe erst mal aufzuwärmen.
Dann erfolgt der 2. Teil unseres „offiziellen“ Programms: Wir wollen uns die Ausstellung „Leben nach Luther – eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses“ anschauen und auch zeigen lassen. Herr Reis, unser Museumsführer, vermittelt uns dabei eindrucksvoll wie auch gerade das Pfarrhaus und die Pfarrersfamilie einem zeitlichen Wandel unterworfen waren. Gerade auch die veränderten Lebensverhältnisse schlagen sich im Laufe der Geschichte eben auch auf den Beruf des Pfarrers nieder.
Nebenbei entwickeln sich bei dieser Führung auch Diskussionen über die unterschiedlichen Begrifflichkeiten wie: protestantisch, lutherisch, evangelisch, reformiert, uniert. Dabei wird klar, dass evangelisch und protestantisch eben synonyme Begriffe darstellen, wobei evangelisch allgemein als Oberbegriff gilt.
Anschließend schauen wir uns im Pfalzmuseum einen kurzen Film über „Die Pfalz – im 1. Weltkrieg“ und seine Folgen an.
Den Abschluss wollten wir ursprünglich zwar mit Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt verbringen, Dauerregen und Kälte hatten wir aber heute schon! Daher entschieden wir spontan dem Brauhaus am Domhof einen Besuch abzustatten, um alles („heute Gehörte“) etwas sacken zu lassen, ehe wir gegen 17:30 Uhr wieder gemeinsam den Heimweg „antreten“.
Dieter Schepanski
Eine 8-köpfige Männergruppe aus Kandel erkundete vom 23. – 26. April in Thüringen einige Wirkungsstätten von Martin Luther. Dank der im Vorfeld von Pfarrer Dr. Dembeck uns übermittelten Informationen über M.L. waren wir in diesem Thema gut vorbereitet.
Am Donnerstagnachmittag traten wir mit einem Kleinbus die Fahrt nach Thüringen an. Unser zentral gelegenes Hotel in Georgenthal erreichten wir am Abend wohlbehalten. Nach dem Abendessen beendeten wir in gemütlicher Runde und kurzer Einstimmung auf den nächsten Tag die Anreise.
Gestärkt nach ausgiebigem Frühstück erkundeten wir zusammen mit dem örtlichen Förster die Region und lernten einiges über Land und Leute, Landschaft und die vor Ort lebenden Bewohner des Waldes kennen.
Am Mittag brachen wir nach Erfurt auf, wo die Besonderheiten der Altstadt unter dem Fokus M.L.in einer interessanten Führung im Fokus standen. Nach Universität, Augustinerkloster in welchem er Mönch wurde, schlenderten wir durch die Garten- und Flusslandschaft „Venedig“ zur Krämerbrücke, anschließend Richtung Dom über zahlreiche Plätze und enge Gassen zu unserem Parkplatz, nach einer kleinen Rundfahrt durch Erfurt gelangten wir zum Hotel Rodebachmühle.
Nach dem Essen wurden die heute gesammelten Eindrücke in der Runde beleuchtet und bis zum schlafen gehen zahlreiche Themen ausgiebig diskutiert.
Im Anschluss an die morgendliche Stärkung fuhren wir nach Eisenach, wo zunächst die Wartburg unser Ziel war. Eine Führung nach dem Anstieg zur Wartburg brachte uns die Geschichte der Wartburg ab 1067 und deren Bedeutung, die Zeit von „Junker Jörg“ alias Martin Luther näher.
Die Auswirkungen der ersten Übersetzung des „Neuen Testaments“ vom Griechischen ins Deutsche, versehen mit einer allgemein verständlichen Wortwahl, welche sich speziell am Volk orientierte, mit seinen 95 Thesen an der Schlosskirche zu Wittenberg, waren prägende Elemente der deutschen Geschichte.
Im Nachgang der Führung hatten wir Zeit zahlreiche Dokumente und Exponate, auch zum Sängerkrieg 1206, in den Museen genauestens in Augenschein zu nehmen. Über den Wehrgang und einigen Kämmerchen gelangten wir zur Lutherstube in der Vogtei. Mit den Eindrücken vom Wohn- und Arbeitsort des Reformators durchstreiften wir zahlreiche Innenhöfe auf dem Weg zum Burgtor, von wo aus wir zum Parkplatz hinunterstiegen.
Nach der Fahrt hinunter in die Stadt, einer kleinen Kaffeepause wurden uns die Sehenswürdigkeiten, Lateinschule, welche er ab 1498 besuchte, Luther- und Bachhaus, Georgenkirche etc. von der Stadtführerin, speziell auf unser Reisethema ausgerichtet, detailliiert ausgeführt. Der Abschluss erfolgte bei der Predigerkirche.
Im Innenhof des ehemaligen Dominikanerklosters zur Predigerkirche, zu Ehren der „Heiligen Elisabeth“ im 13. Jahrhundert erbaut, legten wir eine Verschnaufpause ein, um die zahlreichen Informationen zu verarbeiten.
Ausgeruht stiegen wir in unseren Bus um ein besonderes Naturerlebnis im Umland von Eisenach zu besuchen, welches wir nach ½ Stunde Fahrt im „Naturpark Hainich“ erreichten.
Auf dem längsten Baumkronenpfad in Deutschland, ca. 600 m lang, informierte uns ein Ranger in luftiger Höhe über Bäume, Vögel und alle Tiere welche im „Naturpark- Urwald“ leben auf einem gut begehbaren Pfad. Der Aussichtsturm mit seiner Plattform in 40 m Höhe erlaubte uns allen einen einmaligen Ausblick auf das Gebiet des Nationalparks und der umliegenden Landschaft.
Den Abend beschlossen wir nach dem Essen im Hotel beim gemeinsamen Verarbeiten der vielen Eindrücke des vergangenen Tages.
Am Sonntag, unserem letzten Tag in Thüringen, räumten wir nach einem guten Frühstück unsere Zimmer, verstauten die Koffer im Bus und brachen nach Gotha auf.
Unsere Stadtführerin trafen wir auf dem Parkplatz beim Schloss Friedenstein, von wo aus wir sofort eine interessante Führung durch die Stadt begannen. Übrigens wurde die Vorgängerorganisation der SPD 1875 in Gotha gegründet. Über die Geschichte der Stadt, Schloss Friedenstein, bis hin zur schönen Altstadt mit vielen historischen Gebäuden, welche Dank einer mutigen Tat des Bürgermeisters im zweiten Weltkrieg vor der Zerstörung bewahrt wurden, gelangten wir zum Augustinerkloster.
Auch hier predigte Martin Luther während seines Wirkens, 1537 wurde er mit einer Nierenkolik nach dem Schmalkalder Konzil in Gotha gepflegt, verfasste hier sein erstes Testament. Während der Besichtigung des Klosters ging ein Regenschauer nieder, welcher glücklicherweise schnell vorüber zog. Durch die Altstadt über verschiedene Märkte stiegen wir über verträumte Wege, die Waschgasse zum Schloss Friedenstein hinauf, um aus dem Bus wärmende Kleidung zu holen.
Denn jetzt ging es in die Unterwelt der Schlossanlage, die „Kasematten“ von Gotha, welche nie zerstört oder geschleift wurden, somit in ihrer ursprünglichen Ausgestaltung von 1530 – 1540 auf 3 Ebenen heute teilweise zu begehen sind. Durch enge Verbindungsgänge und Treppen, vorbei an Schartenkammern, Aufzugsschächten, Hinterwehren gelangten wir mit manchem Kopfeinziehen nach 45 Minuten wieder ans Tageslicht.
Die Sonne schien und wir beschlossen uns zum Abschluss in einem ruhigen Gartenrestaurant am Schloss für die Rückfahrt zu stärken. In Kandel angekommen, tollem Wetter an allen Tagen haben wir unseren Ausflug „Auf den Spuren Martin Luther“ mit vielen Eindrücken beschließen können. Die Reisenden und Ihre Familien freuten sich über ein glückliches Wiedersehen.
Michael Hepp
Am Dienstag, den 30.09.2014,
trafen wir uns mit 11 Leutchen um 18 Uhr am GrenzÂübergang in
LauterÂbourg mit unserem Stadtführer Günter Logé.
Herr Logé ist „Eingeborener“ vom benachbarten Ort Berg und Kenner seiner Heimat.
Günter führte uns zunächst am Grenzfluss Lauter zum alten Mühlrad als Erinnerung an die damalige Sägemühle. Dort konnten wir das wieder errichtete Waschhaus und die Fischtreppe am Wehr bestaunen.
Wir überquerten die Lauter und abseits der uns bekannten Hauptstraße kamen wir zum Landauer Tor, ein Überbleibsel der alten Stadtmauer. Vorbei an geschichtsträchtigen Fachwerkhäusern – meist reichlich blumengeschmückt – und dem kürzlich abgebrannten Feuerwehrhaus (vormalige Zigarren-Fabrik) führte unser Weg zum Hochgestade und zum Metzgerturm (benannt nach dem einzigen Sträfling, dem eine erfolgreiche Flucht aus dem damaligen Gefängnis gelungen sein soll) mit angrenzenden Stadtmauer-Überresten.
Wir passierten altes und neues Rathaus, überquerten die Hauptstraße beim vor allem in der Pfalz und Baden bekannten Lokal „Chez Gilbert“ und begaben uns in den nördlichen Teil der Stadt. Dort gibt es einen schönen mit Kastanienbäumen bestanÂdenen Platz, der als Festplatz und zum Boule-Spielen benutzt wird.
Im Tiefgestade liegt ein langgestrecktes Gebäude, das früher eine Teppichfabrik beherbergte und heute Wohnhaus für viele Parteien ist.
Wir machten einen kleinen Abstecher zum ehemaligen Bischofspalast und schauten kurz in die in Restauration befindliche Dreifaltigkeitskirche. Vorbei an dem Maison Adam (Villa eines reichen Mühlenbesitzers und Bürgermeisters um 1875) und der evangelischen Kirche, die wie eine mexikanische Kapelle aus einem Wildwestfilm aussieht, gelangten wir durch einen Tunnel unter der Stadtbefestigung wieder zur Lauter beim Restaurant „Au Vieux Moulin“.
Hier schloss sich unser Stadtbegehungs-Kreis.
Im „No Name“ auf deutscher Seite der Lauter klang der Abend in gemütlicher Runde aus mit einigen informativen Geschichten und lustigen Anekdoten vor allem von Günters Seite.
Herzlichen Dank nochmals an ihn für die fast 1½-stündige lehrreiche Führung!
Eine ausführliche Stadtbeschreibung von Lauterbourg mit Geschichtsdaten gibt es auf folgenden LInk
http://de.wikipedia.org/wiki/Lauterbourg
Axel Friedrich
Nach den Ferien trat man bei „Man(n) trifft sich“ kräftig in die Pedale, um für die nächsten Aktivitäten aus dem Herbstprogramm Kondition zu tanken. Vom Treffpunkt am Marktplatz fuhren wir gemütlich durch die Stadt via Holderbühler Hof, ehemaliger Hundefriedhof in Richtung Hatzenbühl, über den Treffpunkt „Rentnerbank“ weiter nach Herxheim.
Während der Fahrt ergab es sich in stets wechselnden Gesprächsgruppen viel zu plaudern, von der Besichtigung „Der Rheinpfalz“ über Urlaubsbegebenheiten bis zum nächsten Ausflug nach Lauterbourg.
In Herxheim angekommen schwenkten wir links nach Hayna ab
um dann via Erlenbach am Horizont Kandel- Minderslachen zu erblicken. Aufgrund der verbrauchten Energie und den guten Temperaturbedingungen bot sich ein Verpflegungsstopp im Klosterhof an, wo wir uns genüsslich im Freien von den letzten Sonnenstrahlen verwöhnen lassen konnten.
Nach einer kleinen Stärkung ging es mit neuem Schwung die restlichen Pedaltritte zurück nach Kandel, wo man sich frohgelaunt nach Hause verabschiedete.
Michael Hepp
Am Mittwoch, den 06. August 2014 brachen wir mit unseren Frauen zu einem Blick hinter die Kulissen unserer Zeitung „Die Rheinpfalz“ nach Ludwigshafen auf. Nach Bildung von 4 Fahrgemeinschaften fuhren wir gemeinsam vom Treffpunkt, Marktplatz Kandel“ gegen 19.00 Uhr über die Autobahn nach Ludwigshafen ins Pressezentrum. Nach der Begrüßung durch unsere Führerin, Frau Sevilla Valls, erhielten wir zunächst einen Kurzüberblick anhand einer Verlagspräsentation über die internen Abläufe, Redaktionssystem der von den Redakteuren zu bearbeitenden Themen. Anhand des Zeitrahmens mit diversen Redaktionsbesprechungen inklusive Abstimmung der einzelnen Zeitungsinhalte pro Ausgabe, Integration aktueller Tagesereignisse, wurden die einzelnen Arbeitsabläufe bis zur Festlegung, was wird gedruckt, beleuchtet. Punkte wie Anzeigensystem, Nachrichteneinbindung inklusive Bildübermittlung aus Nah und Fern wurde uns verdeutlicht. In einer ausgiebigen Fragerunde wurden zahlreiche Themen eingehend diskutiert. Wie gelangen die Artikel auf die jeweilige Seite der Zeitung, das Erstellen der Druckplatten für den 4 Farbendruck, Druck von mehreren Zeitungsseiten auf einer Papierrolle nebeneinander, das Zusammenfalten zu einem Zeitungsbuch, bestehend aus 8 Einzelseiten, wurde uns anschaulich vermittelt. Der Ablauf der Zeitungsproduktion in der Druckmaschine wurde anhand eines Modells von Frau Sevilla Valls erläutert. Nach einem kleinen Imbiss begaben wir uns im Autokonvoi ins Druckzentrum nach Oggersheim. Durch das riesige Papierlager, am Trocknungs- und Vorbereitungsraum der Rollen vorbei gelangten wir zum Herzstück, der 3-stöckigen Druckmaschine in der großen Produktionshalle. Die einzelnen Produktionsschritte konnten nach der einführenden Theorie in Praxis begutachtet werden. Als Höhepunkt hielt jeder gegen 23:25 Uhr eine druckfrische Version der Landauer Donnerstagszeitung, also unserer Ausgabe, in Händen. Weiter ging die Führung vorbei an der Sortiermaschine mit diversen Möglichkeiten, Prospekte oder den LEO der Tageszeitung beizufügen. Über den Versandraum inklusive zielgerichteter Portionierung für die Austräger, Ladezone für die Transport-Fahrzeuge endete der Rundgang durch das Druckzentrum. Nach einer kurzen Verabschiedung, versehen mit vielen Eindrücken und einer Wertschätzung, setzte sich unser Konvoi nach Kandel in Bewegung. Gegen 0:35 Uhr ging ein interessanter Ausflug etwas müde, jedoch gut gelaunt zu Ende.
Michael Hepp
Auf der Männerfreizeit im Kirschtal kam die Frage auf, wie wir neue Männer zu unserem Kreis hinzugewinnen können.
Als Ergebnis haben wir eine Werbetafel gestaltet, die im Rahmen des auf die Osternacht folgenden Osterfühstücks vorgestellt wurde.
Zu seinem Vortrag über die Indianer Nordamerikas konnte Axel sieben interessierte Zuhörer aus dem Männertreff-Kreis begrüßen sowie einen Gasthörer.
Anhand von Karten-Material wurde die Einwanderung und Ausbreitung der „Native People“ erklärt sowie die unterschiedlichen Rassen, Sprachfamilien und Stämme.
Danach wurde auf die Besiedlung durch die Europäer nach 1492 und die VerdränÂgung/Vertreibung gen Westen und (Selbst-)Vernichtung der Indianer eingegangen.
Zum letzten Punkt spielten die Bisons und deren Ausrottung eine große Rolle.
Der Ausblick aus einem Buch von W. Lindig und eine lebhafte Fragerunde beschloss den Abend.
Interessierte können den Vortrag im PDF-Format bei Axel anfordern unter:
fraxel-kandel@web.de
Wie bereits im vergangenen Winter, so sind wir auch heuer in dunkler Nacht in den Bienwald losmarschiert. Dabei galt es wiederum die abgelegene „Steignerhütte“ mitten im tiefen Bienwald anzulaufen, wo Lebkuchen, Stollen, ein frisch gebackener Hefezopf und Weihnachtsgebäck auf uns warteten. Dazu gab es Glühwein, herrlichen Apfelpunsch und Tee für alle wackeren Mannen und deren Ehefrauen.
Mit einem kleinen Bollerwagen – beladen mit Holz – unterwegs, suchten wir unseren Weg hinaus in die nächtliche Natur. Zu unserem Glück ließen sich recht bald erste Sterne am Himmel blicken und auch unser Weg wurde nun besser erkennbar.
Als wir an der Hütte ankamen, war bereits alles prächtig vorbereitet. Ein kleines Lagerfeuer brannte und es war bereits recht „heimelich“ in der kleinen Hütte. Glühwein und Gebäck standen bereits auf dem Tisch, wir konnten uns alle sogleich bedienen. Nette Gespräche am Lagerfeuer als auch in der Hütte ergaben sich – und dennoch war es eine lausig kalte Nacht (mit Temperaturen so um – 8°C).
Nach einem Aufenthalt von gut zwei Stunden, packten wir wieder alles zusammen, löschten das Feuer und die mitgebrachten Kerzen, räumten auf und machten uns auf den Heimweg in die stille Nacht hinein. Ein herrlicher Winterabend draußen „in Gottes freier Natur“ ging zu Ende. Und damit dann auch unsere letzte Männersitzung in diesem Jahr der „Man(n) trifft sich-Gruppe“ der ev. Kirchengemeinde Kandel.
Wer eine solche oder ähnliche Veranstaltung(en) in unserem Männertreff miterleben möchte, ist herzlich willkommen!
Unser Veranstaltungskalender für 2013 ist demnächst über unsere homepage einzusehen. Was wir bislang so alles unternommen haben, darüber kann man im Internet nachschauen unter:
Männertreff Kandel >>> Prot. Kirchengemeinde >>> Man trifft sich
>>> Termine und Themen
>>> Berichte
Kandel, den 15.12.2012 dski
Als wir vor rund 1 ½ Jahren – im Herbst 2010 – unter Anleitung durch Gerd Humbert ,dem Männerverantwortlichen der Ev. Kirche der Pfalz aus Speyer, eine Männergruppe in Kandel ins Leben riefen, da dachte wohl niemand daran, dass wir 18 Monate später in Berlin im Bundestag sitzen würden! Doch der Reihe nach: Bei der Programmgestaltung für das 1. Halbjahr 2012 wurde unter anderem von Alfred Weber die Idee „in den Raum geworfen“: „Wir könnten, um uns näher kennen zu lernen, eine mehrtägige Reise mit dem Hausboot durch Berlin unternehmen“. Und diese Idee fiel sofort auf fruchtbaren Boden! Doch wie es leider im Leben so ist, es konnten nicht alle Mitglieder unserer „Man(n)- trifft -sich-Gruppe“ bei diesem Event dabei sein und deshalb traten wir zu siebt im April 2012 die Bahnfahrt in die Bundeshauptstadt an. Nachfolgend sollen hier einige Höhepunkte unserer Hausboot-Tour durch die Bundeshauptstadt dargelegt werden:
1. Tag: Mo.23.04.2012:
Mit dem ICE nach Berlin ab HBF Kandel (5:50 Uhr)
Einchecken und Bootsübernahme in Berlin-Zeuthen (ab 15:30 Uhr)
Fahrt auf der Dahme zum Netto in Köpenick
Anlegen, Abendessen und Übernachtung beim Post SV 24“ in Köpenick
2.Tag: Di. 24.04.:
Von Köpenick mit großer Schleife über – Klein-Venedig - Großer Müggelsee –Gossener Kanal, Dahme und Spree bis
Berlin-Mitte zum Reichstagsufer (mit Anlegen am Auslandsstudio der ARD)
Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir gegen 10 Uhr an Köpenick vorbei in Richtung Müggelsee. Berlin vom Wasser aus zu erleben, dies erweist sich als ein ganz besonderes Erlebnis. Außergewöhnlich zeigt sich uns vor allem die Fahrt spreeaufwärts durch Klein-Venedig mit unzähligen Kanälen und idyllischen Häusern und niedlichen Datschen direkt am Wasser. Der herrliche Müggelsee erscheint bald als wahres Wassersport-Eldorado.
Nach unserer Rundfahrt am Vormittag kehren wir zur Spree zurück und nehmen die stark frequentierte Wasserstraße in Richtung Berlin-Mitte. Sie führt uns zunächst mitten durch ein großes Industriegebiet, ehe wir ganz eng durch Häuserschluchten hindurch zum Reichstagsgebäude fahren. Direkt vorbei am Berliner Dom und an der Museumsinsel vorbei, steuern wir einen freien Anliegeplatz zur Übernachtung nahe dem politischen Zentrum an.
3. Tag: Mi. 25.04. :
Zu den geschichtsträchtigen Gebäuden der Stadt und ein erfolgreicher Abschluss einer langen Suche. Über die Friedrichstraße - Dom – Humboldt-Universität – „Alex“ - Karstadt - Hack´sche Höfe – Reichstag – Brandenburger Tor
4.Tag: Do. 26.04. :
Auf den Spuren der Geschichte und der Besuch des Reichstages.Schloss Bellevue – Siegessäule – Russisches Ehrenmal – Brandenburger Tor – Holocaust-Mahnmal – Sony-Center und als besonderer Höhepunkt anschließend:
Besuch des Reichstags auf Einladung von MdB Dr. Gebhardt
5.Tag: Fr. 27.04.:
Vom Bundesratsufer der Spree zur Havel-Oder-Wasserstraße, über den Wannsee und weiter nach Potsdam
beispielhaft hier ein Tagesablauf:
8:30 Uhr: Ablegen am Bundesratsufer
9:00 Uhr: Wir passieren das Schloss Charlottenburg
9:10 Uhr: Wir schleusen im Charlottenburger Verbindungskanal und sind nun auf der Spree-Oder-Wasserstraße in Richtung Spandau unterwegs.
10:30 Uhr: Wir erreichen Spandau und damit auch die Havel- Oder - Wasserstraße.
12:30 Uhr: vorbei an Schwanenwerder erreichen wir den Wannsee und nähern uns der Pfaueninsel mit romantischem Schlösschen. Genau der richtige Ankerplatz zur Kaffeezeit und strahlender Sonnenschein schon den ganzen Tag.
14:00 Uhr: wir lichten den Anker und steuern auf Potsdam zu; zunächst gibt es einen kurzen Halt beim dortigen Aldi (mit Extra- Parkplatz für Boote). Noch einmal bunkern wir Nachschub.
15:00 Uhr: wir schauen uns nach einem günstigen Liegeplatz für die Nacht um, ehe wir in der Marina „Am Tiefen See“ eine entsprechende Box finden.
15:30 Uhr: das endgültige Anlegen ist erfolgreich beendet! Ein kurzer Anlegersekt“ folgt!
16:30 Uhr: „Drei Landratten“ machen sich auf zum Schloss Sanssouci, derweil die Vorbereitungen für das „Gala-Dinner“ an Bord anlaufen: Kartoffeln schälen und reiben für die berühmten „Kartoffelpuffer a la Horst“ und Salat zubereiten.
19:30 Uhr: „das große Fressen“ (Festessen) kann beginnen! – Natürlich mit Salat und Apfelmus! Davon werden noch Generationen von Menschen erzählen: Wie der „Alte Horst“, nicht „der Alte Fritz“, in Potsdam drunten in der engen Bordküche mit nur zwei kleinen Pfannen eine siebenköpfige Besatzung vortrefflich mit herrlich knusprigen, gelb- braunen Kartoffelpuffer-Reibekuchen versorgt hat!
6. Tag: Sa.28. 04.:
Mit Frau an Bord von Potsdam über den Teltow-Kanal zurück nach Köpenick.
8:30 Uhr: Frühstück
9:00 Uhr: Dieters Schwester Dietlinde, in Spandau wohnend, kommt zu Besuch an Bord und wird den ganzen Tag „auf See“ mit dabei sein.
9:30 Uhr: Ablege-Manöver; anschließend fahren wir in Richtung Gliniker Brücke zum Teltow-Kanal, dem wir heute südlich um Berlin herum folgen werden
15:00 Uhr: Wir erreichen Köpenick und machen am Liegeplatz „Aquaris“fest. Ein etwas längerer „Anleger“ (Sekt) wird geköpft. Dann machen wir uns auf in die Innenstadt zum Hauptmann von Köpenick, um ihm kräftig die Hand zu schütteln. Es herrscht großer Rummel; man feiert hier ein Pfälzer Weinfest mit Weinen aus Rheinhessen und der Pfalz.
7. Tag: So., 29.04.:
Von Köpenick zurück auf die Dahme nach Süden zum Krüpelsee und zurück in den Heimathafen nach Zeuthen.
9:45 Uhr: Ablegen bei herrlichem Sonnenschein und bereits jetzt Temperaturen von über 25°C. Auf der Dahme herrscht bereits reger Betrieb: Segelboote, Flosse, Ruderer. Wir genießen noch einmal Landschaft, Wasser und Natur.
12:15 Uhr: Wir kommen zur kleinen Schleuse „Neue Mühle“. Routiniert bewältigen wir das Anlegen, Schleusen und Ablegen – halt wie erfahrene Schiffer.
12:30 Uhr: Ankern auf dem Krimnicksee. Wir genießen die Stille und verspeisen unsere Nahrungsreste.
15:00 Uhr: Dann steuern wir auf unseren Heimathafen in Zeuthen zu.
Inzwischen ist es schwül-warm und drückend.
16:15 Uhr: Wir legen im Heimathafen in Zeuthen an. Alles paletti.
19:00 Uhr: Abschiedsbankett „beim Griechen“ in Zeuthen
8. Tag: Mo. 30.04.
Packen, Bootsübergabe und
Rückreise mit dem ICE in die Heimat!
2012 dski
Am Dienstag, den 07.02.2012 holte sich der Männertreff der Prot. Kirchengemeinde in Kandel Informationen rund um das Thema Beratung und Unterst?tzung in der Pflege. Vom Pflegestützpunkt Kandel waren die Pflegeberaterinnen Manuela Adling und Christiane Scheib vor Ort, um den Anwesenden die Zusammensetzung und die Aufgaben der Pflegestützpunkte näher zu bringen. Ganz wichtig: Jeder hat einen gesetzlichen Anspruch auf Beratung. Die Beratung erfolgt kostenlos und so oft wie sie erforderlich ist, und sie erfolgt neutral über alle Einrichtungen, die die Leistungen anbieten kann. Der Hilfesuchende entscheidet selbständig, welche Hilfe und welchen Dienst er in Anspruch nimmt.
Bei der Beratung geht es um den Hilfebedarf an sich, wie z. B. Hilfe bei der Pflege oder Haushaltsführung oder auch Wohnraumumgestaltung. Unterstützung bei Fragen der Finanzierung und Antragstellung wird ebenso angeboten wie Pflegeheimunterbringungen oder Kurzzeitpflege.
Von der ökumenischen Sozialstation Hagenbach, Kandel, Wörth e.V. war die Geschäftsführerin Birgit Keppel anwesend. Sie berichtete über den tatsächlichen Einsatz bei tatsächlichem Hilfebedarf. Hier ist es für den Hilfsbedürftigen und oftmals auch f?r die Angehörigen beruhigend, dass es der Sozialstation möglich ist, wenn es sich um einen Notfall wie z. B. eine Entlassung aus dem Krankenhaus als Pflegefall oder eine Einweisung einer Mutter mit Kleinkindern, sofort am gleichen Tag noch ihre Leistungen zur Verfügung zu stellen.
Die Leistungen der Sozialstation umfassen die Pflege (Hilfe beim Waschen, Duschen, Anziehen), die Behandlungspflege (alle vom Arzt verordneten Leistungen (Verbände, Spritzen, Portversorgungen), die Hauswirtschaftliche Versorgung (Putzen, Kochen, Waschen, Einkaufen), die Betreuung der Kinder.
Zusätzlich bietet die Sozialstation von Montag bis Freitag Essen auf Rädern an. Notrufgeräte können bei der Sozialstation angefordert werden. Es handelt sich hierbei um Geräte, die in die Telefondose eingesteckt werden. Der Kunde trägt einen Funkfinger um den Hals oder am Handgelenk. Bei Auslösen dieses Funkfingers wird automatisch ein Callcenter verständigt, der weiß, mit welchem Teilnehmer er verbunden ist. Es kann überall im ganzen Haus gesprochen werden, der Kunde muss nicht neben dem Gerät stehen. Entschieden wird dann, ob die Sozialstation, die Angehörigen oder der Notarzt verständigt wird.
Frau Keppel bot an, sich von der Sozialstation auch bei nur geringem oder vorübergehenden Hilfebedarf unterstützen zu lassen, das bietet die Möglichkeit, die Mitarbeiter und die Organisation frühzeitig kennenzulernen um den Ablauf für den Notfall zu testen.
Fazit des Abends war: Treten Probleme in der Pflege und Versorgung auf, rufen Sie beim jeweiligen Pflegestützpunkt oder bei der Sozialstation an, beide Dienstleister kooperien eng miteinander und es wird in jedem Fall versucht, mit Ihnen gemeinsam die Probleme zu lösen.
Ansprechpartner: Pflegestützpunkt Kandel, Tel. 07275/9487774
Sozialstation Hagenbach, Kandel, Wörth e.V. Tel. 07271/7608-0
.....schon das Wetter sorgte für Spannung beim Männertreff am 10.01.2012 bei Fuchs und Has'.
Egon signalisierte Wilfried schon Tage vorher ' es müsste gut werden, nur 20% Regenneigung am nächsten Dienstag', nach seiner Wetterstation. Dennoch wurde ein Notplan für Windstärken größer 10 und Starkregen überlegt, damit das Unternehmen sicher stattfinden konnte.
Die Bedingungen am Dienstagabend waren wunschgemäß, so dass sich 14 Nachtwanderlustige am Stadion einfanden, wo es pünktlich um 18:00 Uhr zusammen los ging, dem Ziel entgegen, vorbei an der Grillhütte, quer durch das Otterbachtal, die breite Allee durch den Wald zum Langenberg, bis zur Bildstraße. Dort sammelten wir uns, um gemeinsam sicher über die Straße in den nächsten Waldabschnitt zu marschieren. Bis dahin war der Weg wechselhaft, wurde aber von den geländeerprobten Frauen und Männern gut gemeistert. Es waren keine Ausfälle zu beklagen.
Dann gingen wir auf einer Genussstrecke mit einer weichen Grasnarbe in Richtung Büchelberg weiter bis zur Mordallee, in die nach Westen eingeschwenkt wurde. Von Weitem konnten wir das von Egon und Axel entfachte Lockfeuer sehen und das Ziel nicht mehr verfehlen.
Nach ca. einer Stunde Marsch wurde die Gruppe am Treffpunkt Steignerhütte mit Glühwein und Punsch empfangen.
Herzlichen Dank an Marika und Egon, die sich schon im Vorfeld um diese Köstlichkeiten bemüht hatten und mit Axel zusammen vor Ort brachten, der dann als unser bewährter Kameramann alles bildlich dokumentierte.
Auch an Ihn ein herzliches Vergelt's Gott.
Die Gebäckzugaben brachten die Nachtwanderer mit. Beim Genießen und Plaudern am Feuer und in der Hütte fühlten sich alle wohl. Dabei regte Horst einen Backkurs unter seiner Leitung an, bei dem die Zubereitung von Schwarzwälder Kirschtorte oder Apfelkuchen oder ... auf dem Programm stehen soll.
Gegen 21 Uhr traten die 'Feuerwehrmänner' in Aktion und löschten ordnungsgemäß das Feuer.
Der Heimweg wurde über Naturfreundehaus und Rentnerstraße angetreten. Wenn auf dem Anmarsch noch Taschenlampen nötig waren, um den Graben nicht mit dem Weg zu verwechseln, so leuchtete uns jetzt der volle Mond nach Hause.
Wir Männer hatten, diesmal mit Frauen, einmal mehr ein gelungenes Treffen.
Wilfried Weiß
Termin: Di., 22.11.2011 19:30 – 21:30 Uhr
Besucher: 25
Mit seinen beiden preisgekrönten Filmen „Der Bienwald“ und „Die Gottesanbeterin“ sorgt Amateur-Naturfilmer Josef Zauner aus Herxheim für ein ganz besonderes Highlight innerhalb des Veranstaltungsprogramms des seit einem Jahr bestehenden Männertreffs der Evangelischen Kirche in Kandel.Einfühlsam und unaufdringlich sucht er die Schönheit der Natur mit seiner Kamera festzuhalten. Die Zuschauer im Saal werden dabei von seinen beeindruckenden Bildern der heimischen Natur schnell erfasst. Er beschreibt in wenigen Worten und beeindruckenden Bildern den Werdegang unseres heimatlichen Bienwaldes in all seinen Facetten
Seine wundervollen Nahaufnahmen von Flora und Fauna des Waldes spiegeln den Zauber dieser noch intakten Natur in unserer unmittelbaren Nachbarschaft.
Er öffnet uns Herz und Sinne für die Schönheiten der Natur und lässt uns dabei für einen Abend den Alltag mit all seinen Anforderungen und Problemen vergessen.
Wer diese Aufnahmen gesehen hat, der versteht, dass Herr Zauner mit diesen beiden Filmen innerhalb von zwei Jahren (2009 und 2010) nicht nur jeweils den 1. Platz beim Deutschen Amateur-Tierfilm-Wettbewerb gewinnen musste, sondern zudem auch noch in beiden Jahren beim Europäischen Amateur-Film-Festival mit den Goldmedaillen ausgezeichnet wurde.
Die Liebe zur Natur ist es, was ihn so bewegt!
Wir, der Männertreff, möchten uns daher auch auf diese Weise nochmals herzlich für das tolle Engagement bei Herrn Zauner bedanken! Es war ein beglückender Abend!
Außerdem möchten wir an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass wir auch weiterhin offen für Neueinsteiger bei uns sind.
Treff ist jeweils dienstags (14-tägig) von 19:30 -21:30 Uhr in den Räumen des Gemeindezentrums der Evangelischen Kirche.
Nov. 2011 dski
Verlauf der Kanufahrt:
Ein besonderes Highlight erlebten oder ?erfuhren? am vergangenen Sonntag (14.08.2011) die Mitglieder des Männertreffs der Prot. Kirchengemeinde Kandel. Mit quasi ? hauseigenen? Kanus (vom hiesigen CVJM) - und zwar mit fünf Booten - war man auf der Moder unterwegs.
Dieser langsam und träge, stets aber wasserreiche Fluss im nördlichen Elsass, sollte die sogenannte ?Einsteiger-Tour? für alle nicht so sehr mit dem Wasser vertrauten Teilnehmer werden.
Die Moder selbst ist ein recht breiter und schlingenreicher Fluss, entspringend in den Vogesen, der sich parallel zum Rhein in nördliche Richtung fließend, seinen Weg durch eine urwaldähnliche und natürliche Rheinauenlandschaft sucht. Durch seine idyllische Ruhe und Abgeschiedenheit bildet er einen starken Kontrast zum heutigen Alltagsleben und wer die Stille mal so richtig genießen will, der kommt hier voll auf seine Kosten.
Doch der Reihe nach:
Drei oder vier Pkws? ? das ist hier die Frage!
Leider zeigt sich bereits im Vorfeld, dass die Teilnehmerzahl zu dieser Tour lediglich ?suboptimal? verlaufen würde. Als dann noch einige recht kurzfristige Krankmeldungen auftreten, ist klar, dass nur recht wenige Aspiranten des Männertreffs diese Tour zu wagen scheinen. Diesbezüglichen Beistand erhalten wir schließlich durch ein paar jugendliche Damen ? und so starten wir unser Abenteuer an einem schönen Sonntagmorgen im August um 8:30 Uhr. Alle gemeldeten Teilnehmer sind vorzeitig anwesend; wir packen all unseren Krempel samt Verpflegung in die Autos und müssen ?nur? noch entscheiden, ob wir die Anfahrt nach Drusenheim, unserem Startort, mit drei oder vier Pkws in Angriff nehmen wollen. Bei elf Exkursions-Teilnehmern sollten doch eigentlich drei Autos reichen oder? Brauchen wir gar vier? Eine interne ?Konfliktberatungsstelle? nimmt sich der zugehörigen Diskussion an! Und in der Tat, nach mehrmaliger Diskussion und Beratung in verschiedenen Gremien findet sich eine Lösung! Es sollten drei Pkws für diesen Zweck genügen! Na, hoffentlich!
Wo liegt denn nun unser Ausstiegsort für die Kanus?
Nachdem alles Gepäck, auch die diversen Überlebens- und Proviantbehälter verstaut sind, und Alfreds ?Navi? grünes Licht gegeben hat, brechen wir abenteuerlustig auf. Ein kurzer ?Unterwegs-Check? von Rolfs Enkeltochter Lea zeigt uns an der französischen Grenze, dass der Bootstrailer, den Alfred nach sich zieht, relativ ?kontaktarm? ist; wir halten kurz und beschäftigen uns mit der Problemlösung. Andere Probleme lassen nicht lange auf sich warten: In Stattmatten, unserer Kanu-Zielstation, ist die direkte Verbindung zu unserer gewünschten ?Anlande-Stelle? am Angelvereinshaus gesperrt. Über Umwege versuchen wir unser nachmittägliches Paddelziel zu erreichen, um dort einen der Pkws ? wegen des Rücktransports ? abzustellen. Aus dem Umweg wird allerdings recht schnell ein Irrweg! Wir finden zwar die Moder und auch den nahen Rhein, in welchen sie, die Moder, schließlich mündet, aber unser gewünschtes ?Anlegeziel? bleibt unauffindbar. Als wir wenig später einen zweiten Versuch starten, werden wir dank der Hilfe eines ?Eingeborenen? sofort findig!
Nachdem auch dieses Problem gelöst ist, starten wir ? nach Abstellen eines Pkws dort ? durch nach Drusenheim, wo wir alsbald die Boote zu Wasser bringen. Hierbei läuft alles reibungslos ab und wir haben sogar den Schlüssel für das ?Rückholmobil? mit dabei und nicht in Drusenheim im Wagen gelassen ? was bei anderer Gelegenheit ja bereits auch mal vorgekommen sein soll.
So als wären wir im Amazonas
Als wir schließlich lospaddeln, ist es bereits 10:30 Uhr; doch was soll´s? Wir haben (noch) herrliches Wetter und erleben dabei ein teamgesteuertes und einwandfreies ?zu Wasser lassen? der Boote. Ja, es ist einfach herrlich, die träge dahinfließende Moder mit dem Kanu zu befahren! Man kommt sich vor, als sei man auf einer Bootstour auf dem Amazonas! Ruhe pur, allenthalben - immer wieder überhängende und weit ins Wasser reichende Äste - alles grün ? an den steilen Ufern häufig immens blühende Sträucher wie das hohe Springkraut oder auch Schilfbestände und Brennnesseln ? dazwischen immer wieder abgebrochene und ins Wasser hängende Weiden, Erlen oder andere Bäume; weiß oder gelb blühende Algenpflanzen ? viele umgestürzte Baumriesen, die uns anscheinend die Durchfahrt versperren wollen, zahlreiche Baumstümpfe, bizarr aus dem Wasser herausragend und aus der Ferne anzuschauen, als ob deren abgebrochene und kahlen Äste Köpfe von Krokodilen oder anderes Getier seien. Und nichts als grün ? baumbestanden, von hohen Büschen bewuchert, einfach herrlich und still. Oftmals scheint es, als ob der Fluss an einer der nächsten Biegungen zugewuchert sei oder gar aufhören wolle. Manchmal ist die eigentliche Fahrrinne dabei nur wenige Meter breit, dann öffnet sich das leicht dahin strömende Gewässer wieder auf eine Breite von bis zu 20 m. Es ist macht so richtig Freude, sich in der Strömung immer wieder einfach so dahintreiben zu lassen.
Seltene Vogelstimmen lassen sich vernehmen; plötzlich schwimmt ein Fischotter oder ist es eine Nutria quer durch den dahingleitenden Strom? - Dann sind die ersten großen, weißen Schwäne zu sehen, die beim Näherkommen Drohgebärden uns gegenüber zeigen und sich in ihrer Ruhe doch leicht gestört fühlen. Und immer wieder ist es die berauschende Stille, die einfach zum Verweilen lockt. Doch wir sind zusammen unterwegs und wollen gemeinsam diesen fast verwunschenen Fluss, jedenfalls das heute anvisierte Teilstück, bewältigen.
Hie und da sitzt, groß-teils zwischen herabhängendem Gebüsch und hohen Gräsern versteckt, ein Angler und wartet geduldig auf einen Biss. Wir schlingern zwischen dichten Algenteppichen, Wasserlinsen und anderen langstieligem Wasserpflanzen dahin.
Unsere Mittagsrast wird uns wohl nicht so recht gegönnt ? aber weshalb wohl?
Nach zweistündiger, ruhiger Fahrt legen wir kurz an einer der wenigen Haltemöglichkeiten am Ufer an, befestigen die Boote und genießen unseren in kleinen Fässern sicher und trocken verstauten Verzehr ?Vorrat, trinken Kaffee und lassen uns von lästigen Mücken stechen. Dies ist dann auch der Grund dafür, dass wir unsere Rastpause schon bald abbrechen, um wieder ?in See? zu stechen. Unterwegs sehen wir ? wenn sich mal kurz ein Ausblick in Richtung Westen ergibt, was nur selten passiert ?, dass ?sich dunkle Schatten über uns zusammenbrauen? wollen. Ja, es waren kräftige Gewitter für den Nachmittag gemeldet und das sind wohl die ersten ?Vorläufer? davon.
Doch wir haben es ja nicht mehr allzu weit! Beschaulich mit der Strömung dahingleitend, kommen wir an zwei kleineren Nebenflüssen (oder sind es frühere Altrheinarme?) vorbei; Sperrschilder weisen uns darauf hin, dass es sich um naturbelassene Zonen handelt, die wir nicht befahren dürfen. Vielleicht gibt es hier doch noch Reste von irgendwelchen, altgermanischen Volksgruppen, die bislang unentdeckt geblieben sind ? so wie dies ja auch in den vergangenen Jahrzehnten im Amazonasgebiet noch vorgekommen ist. Wenn, dann muss es sich hierbei um einen modrigen Volkstamm handeln, denn die Moder hat, wie wir alle feststellen können, nicht zu Unrecht ihren Namen. Das oft braune Wasser des kleinen Flüsschens riecht an manchen Stellen recht modrig und wir sind alle froh nicht direkten Kontakt als Schwimmente mit dieser Brühe haben zu müssen.
Später begegnen wir einer Kleinfamilie von Singgänsen, die sich aber nicht an uns stören.
Schleunigst vor dem Gewitter ?ziehen wir Leine?!
Nach zahlreichen Kurven erscheint kurz hinter einer kleinen Straßenbrücke über die Moder das Gelände des Angelsportvereins von Stattmatten. Hier herrscht emsiges Treiben! Etliche Paddelfreunde scheinen dort Mittag zu machen. Wir indes bemerken recht schnell, dass sich von Westen her ?etwas über uns zusammenbraut?. Kaum haben wir angelegt, denn wir sind am heutigen Tagesziel, da stieben auch schon erste tiefschwarze Wolken heran. Schnell nun die Boote aus dem Wasser ? und während sich bereits ein Pkw mit unseren drei Fahrern auf den Weg nach Drusenheim macht, um den Bootstrailer und die beiden dort stehenden Wagen zu holen, putzen wir anderen eilig die Boote, entwässern sie mit einem Schwamm und leeren die mitgeführten Fässer.
Rasch sind die drei Autofahrer zurück! Wir hieven die Boote auf den Trailer, befestigen sie und schon kommen die ersten Regentropfen vom Himmel. Doch wir sind ?just in time?! Wir sitzen gerade alle in den Autos für die Heimfahrt, da öffnet der Himmel seine Schleusen.
Unser Paddelausklang ? bei Flammkuchen und Kaffee, Sekt bzw. Schorle
Um 15 Uhr sind wir zurück in Kandel und begeben uns zu Alfred in die trockene Gartenlaube. Der Regen lässt schnell wieder nach und wir genießen nun bis gegen 18 Uhr den ?Theorieteil? unserer Paddeltour. Herrliche Flammkuchen und kühle Getränke versüßen uns den schönen Tag.
An dieser Stelle unserem Organisator Alfred herzlichen Dank für die Vorbereitung und gekonnte Durchführung der Kanufahrt, ebenso aber auch für die herrlichen Genüsse und Stunden hinterher in geselliger Runde!
Leider waren wir ? wie schon gesagt - lediglich vier ?Männertreffler?, die diese Expedition wagten; Terminüberschneidungen und ?Alters-Wehwehchen? hielten ein paar der sonst Hartgesonnen zurück. Dennoch war es wohl für alle ?Dabeigewesenen? ? insgesamt waren wir 11 Personen - ein herrlicher Spaß in ziemlich unberührter Natur.
August 2011 dski
Beim letzten Männertreff stand wieder ein Außentermin auf dem Programm. Es ging mit dem Fahrrad vom Marktplatz zur Leistenmühle. Sieben Männer starteten kurz nach halb sieben Richtung Kandeler Feld. Vorbei am Obsthof Zapf ging es zur Leistenmühle. Dort stieß auch der achte Mann zur Gruppe.
Der Leistenmüller Christoph Blankenburg begrüßte die Gruppe auf dem heutigen landwirtschaftlichen Betrieb. Im Anschluss gab er in einem kurzen lockeren Vortrag einen Abriss über die Geschichte der Leistenmühle allgemein und die Nutzung der Wasserkraft an diesem Standort im Besonderen.
Es folgte ein Überblick über die Technik der derzeitigen Wasserkraftnutzung, welche auf dem Prinzip der archimedischen Schnecke beruht. Die Wasserschecke nebst Steuerungstechnik wurde in den Jahren 2007 und 2008 vom Verein zur Förderung regenerativer Energien Kandel e.V. (FREK) installiert und im August 2008 von der damaligen Umweltministerin Conrad in Betrieb genommen. Im Zeitraum von März 2010 bis März 2011 produzierte die Wasserkraftanlage ca. 34800 kWh Strom.
Die Gruppe schwang sich erneut aufs Fahrrad und fuhr eine Runde über Erlenbach wieder zur Leistenmühle. Auf diesem Weg wurden aus Auslass- und Einlassbauwerk der Mühle besichtigt. Im Zuge der erneuten Wasserkraftnutzung wurde auch der Flutgraben im Bereich dieser Bauwerke umgestaltet, sodass eine ökologische Durchgängigkeit möglich und gewährleistet ist. So wurde z. B. am Einlass eine Fischtreppe gebaut, welche diese Durchgängigkeit auch für dem Leihen sichtbar macht.
Wieder an der Mühle angekommen wurden die hungrigen Männer bereits von der Leistenmühlerin Christa Rottler-Blankenburg mit einer zünftigen Mühlenbrotzeit erwartet. Alle stärkten sich an dem auf der Mühle gebackenem Brot und Pfälzer Hausmacher, mit Saft- und Weinschorle. Im gemütlichen Kreis ergaben sich noch anregende Gespräche über diverse Themen. Bereits in der Dunkelheit machte sich die Gruppe wieder auf den Heimweg.
H-D Swiateck
Der Männerkreis Kandel sagt Danke:
Dem Leistenmüller Herrn Blankenburg für die Umfassenden und interessanten Informationen,
seiner Frau Christa, für die hervorragende Verköstigung
und dir Heinz-Dieter für die Organisation dieses Abends.
A. Weber
Dienstag 24.05.11 18:30 -22.00 Uhr
Leiter: Karl-Heinz Stahlheber
Teilnehmer: 6
Unter fachmännischer Regie und Anleitung begleiten wir unseren Naturfreund, Vogelkundler und Steinkauz-Experten Karl-Heinz in sein Lieblingsrevier zu selten gewordenen Steinkäuzen in Richtung Oberotterbach.
In einer kleinen Gruppe dürfen wir bei der Beringung der Jungvögel, die heute auf künstliche Brutröhren angewiesen sind, dabei sein. Hoffentlich haben wir Glück, in den von ihm und seinen Helfern auf Bäumen angebrachten Röhren, junge Steinkauze, die noch nicht ganz flügge sind, anzutreffen, um dieses besondere Erlebnis der Beringung erleben zu dürfen!
Bald schon haben wir unser Ziel erreicht und Karl-Heinz demonstriert uns den besonderen Aufbau dieser Kunsthöhlen, die verhindern sollen, dass der natürliche Hauptfeind, der Marder, in diese Nisthöhlen eindringen kann.
Wenig später stehen wir unter einem Nussbaum, an welchem eine solche, etwa 0,60 m lange Röhre angebracht ist. Ob wir hier schon findig werden?
Karl-Heinz und sein Mitarbeiter Herr Hirsch ermahnen uns zur Ruhe und beginnen ihre Arbeit. Mit einer Anstellleiter und einer kleinen Tragetasche gehen sie hinüber zum Baum.
Schnell öffnen sie die Röhre und in der Tat! Karl-Heinz leuchtet hinein und mit sicherem Griff
hat er ein „Wollknäuel“ in der Hand. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier! Herr Hirsch übernimmt die noch flugunfähige Fracht und rasch geht es hinüber zum Auto, wo die Beringung dieser Jungtiere stattfinden soll. Während der eine der beiden Experten das weiche, kleine „Wollknäuel“ sicher hält und das dünne Beinchen zur Beringung zur Seite nimmt, ist der Andere bereits mit der Zange zur Stelle, um vorsichtig und doch genau den Ring mit der entsprechenden Beringungsnummer anzubringen. Alles läuft ruhig und zügig ab! Und als alle Geschwisterchen beringt sind, werden sie sogleich wieder in ihre Niströhre zurückgebracht. Die Hinterwand der Röhre wird wieder verschlossen und damit ist die Aktion erfolgreich beendet.
Wir fahren etwas weiter und erreichen ein größeres Getreidefeld mit einem alten Birnbaum.
Vorsichtig nähern wir uns der dort angebrachten Niströhre – da gibt uns Karl-Heinz mit dem Finger das Zeichen, uns nicht mehr zu bewegen und deutet leicht in Richtung des Geästs auf der linken Seite der Röhre. Wir können es kaum glauben! Sitzt doch da – gut im Laubwerk getarnt – tatsächlich ein erwachsener Steinkauz. Wahrscheinlich ist es Frau Mutter Kauz, die durch unser Annähern alarmiert, vorsichtig Ausschau hält.
Als sich unser Vogelkundler dann vorsichtig mit der Leiter dem alten Stamm des Birnbaums nähert, flattert der Kauz auf und davon. Wieder wird das „Hintertürchen“ der Kunströhre geöffnet und Karl-Heinz greift dreimal hinein und hat drei bereits recht weit entwickelte Jungvögel in der Hand. Ja, sie sind bereits recht flügge und werden bald ihre ersten Flugversuche unternehmen; es wird also Zeit, die Tiere zu „beringen“ und ihre Nummern nach Radolfszell an den Bodensee zur deutschen Vogelwarte zu melden.
Bald darauf stehen wir in der Nähe (etwa 100m entfernt) eines Unterstandes und Karl-Heinz erklärt uns, dass hier ebenfalls zwei Brutröhren für Steinkäuze angebracht seien. Ob die wohl besetzt sind? - „Das könne na ball feschdstelle!“, meint er; und weiter: „Ihr müssen euch nur ruhig verhalte un hinnerm Audo stehe bleiwe!“. Plötzlich kramt er einen alten Kassettenrekorder hervor und drückt auf den Knopf. Laut hörbar erschallt der Ruf des Steinkauzes mehrmals in die offene Landschaft. Und tatsächlich! Da kommt aus dem Unterstand bereits das Echo und wir sehen jetzt auf der Giebelseite - ziemlich klein natürlich bei der Distanz – einen Steinkauz rufen. Wenig später meldet sich aus der entgegengesetzten Richtung ebenfalls ein Steinkauz. Sie wollen mit ihrem Rufen wohl ihr Revier verteidigen!
Später haben wir dann gar nochmals das Glück ganz junge Tiere in ihrer Bruthöhle zu sehen. Und gar das Weibchen ist mit in der weiten Röhre. Ja, wir können sie sogar fotografieren!
So geht ein herrlicher Abendausflug zu Ende! Wir sind alle tief beeindruckt!
Karl-Heinz, an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für dieses beeindruckende und großartige Natur-Erlebnis!
im Mai 2011 dski